Unter der Leitung von Andreas Meyer gab das 60-köpfige Orchester unter anderem originale sinfonische Blasmusik von Jacob de Haan („Concerto d´amore”) und Klaus-Peter Bruchmann („Belvedere”) zum Besten. Als virtuoser Höhepunkt erfüllte der „Dialog der Generationen” von Kurt Gäble zehn Minuten lang die Kirche. Das längste Konzertstück des Nachmittags stellte musikalisch die Eigenschaften der verschiedenen Generationen dar. Das Publikum konnte hören, wie sie sich einander annähern, wie kindliche Leichtigkeit auf die Schwere des Alters trifft, wie beflügelte Oboen, Klarinetten und Querflöten zum dumpfen Takt des Schlagzeugs tanzten, und schließlich eine harmonierende Einheit bildeten – wie die einzelnen Stimmen des sinfonischen Blasorchesters. Zur launigen „Petersburger Schlittenfahrt” von Richard Eilenberg gab sogar das Publikum etwas zum Besten – Es ließ sich nicht lange bitten und stimmte klatschend mit den Händen ein. Die letzten Nicht-Mitmacher animierte der Dirigent höchstpersönlich.
Ehe die ehemalige Abiturientin Anna-Catharina Brauns in Begleitung der Ratsband das „Hallelujah” von Leonard Cohen erklingen ließ, ergriff Wilhelm Homeier im Namen der Schulleitung das Wort.
Vor allem vor dem Hintergrund voller Stundenpläne lobte er das Engagement der jungen Musiker aus den zehnten bis zwölften Jahrgängen. Ohne eine finanzielle Entschädigung oder eine Notenvergabe und trotz des Stresses von mehreren Sechs-Stunden-Klausuren liefen sie einmal mehr zu Höchstform auf. Bereits seit der fünften Klasse spielen viele in dem Orchester. An und mit „ihrem Meister” seien sie gewachsen. Und wenn dieser rufe, seien immer alle dabei, verriet der Studiendirektor lachend.
Mit einem Teil der Konzertspenden unterstützt das Orchester im Rahmen einer seit mehr als 20 Jahren währenden Spendenaktion am Ratsgymnasium geprüfte Projekte in Brasilien, für die bisher insgesamt 200.000 Euro zusammenkamen. Foto: jl