Unter dem Titel „Wenn sich der Untergrund bewegt” hat der Arzt und Liedermacher Karl-Heinz Bomberg den Schülerinnen und Schülern des 11. Jahrgangs am Hölty-Gymnasium über sein Leben in der DDR berichtet. Bomberg sprach über seine Erlebnisse in einem Staat, der seinen Bürgern mit Misstrauen begegnete. Er selbst geriet ins Visier der Behörden, weil er es liebte zu reisen. Mit Rucksack und langen Haaren unterwegs, machte er sich verdächtig. Dabei dachte er nie an Flucht, sondern nur an die Ziele, die ein „Fernwehmensch” wie er erreichen konnte. Die Reisen in die damals befreundeten Staaten der DDR, die oftmals nur mit Tricks zu machen waren, öffneten ihm die Augen über den realen Sozialismus. Er begann kritische Lieder zu schreiben und sich der Leipziger Oppositionsgruppe um Heinrich Saar anzuschließen. Politische Haft Mitte der 1980er Jahre war die Folge. Diese schildert Bomberg als drastischen Einschnitt. Aller sozialer Kontakte beraubt, sei jeder in einer solchen Situation verletzbar, so Bomberg. Traumata sind die Folge, unter der viele ehemalige Gefangene noch heute leiden. In Bomberg keimte nach der Entlassung aus der Haft jedoch der Trotz. Er ging nicht in den Westen, sondern blieb in der DDR und fragte sich, warum er eigentlich gehen solle und nicht die anderen, die die Macht ausüben. Als Psychoanalytiker behandelt Bomberg heute ehemalige politische Häftlinge, die unter Traumafolgeschäden leiden. Dazu wird es in Kürze auch ein Buch unter dem Titel „Verborgene Wunden” geben, das in Leipzig zur Buchmesse im März 2015 erscheint. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter: www.kh-bomberg.de. Foto: tau