Bernd Oberheide erinnert sich: „Als der Investor des Marktzentrums im Februar 2013 uns auf die Kaufabsicht der hinteren Flächen unseres Grundstückes ansprach, habe ich meine Zustimmung signalisiert. Ich habe das nicht nur als Haus- und Grundbesitzer, sondern auch als Gewerbetreibender und Elektro- Installateurmeister mit Ladengeschäft und Werkstatt getan. Ich habe zugestimmt, weil ich langfristig an die nächste Generation und an die Entwicklung Rodenbergs gedacht habe”. Nach seiner Auffassung ist eine gesunde Mischung aus Lebensmittlern und Einzelhandels-Fachgeschäften für die Fortführung der bisher gut funktionierenden Innenstadt erforderlich und sollte auch von allen Bürgern und auch vom gesamten Stadtrat gewollt sein.
Oberheide fährt weiter fort: „Vor 25 Jahren haben wir die Aldi-Aktivitäten verflucht. Heute müssen wir uns darüber freuen, dass die Aldi-Werbung jede Woche auch unsere Kunden in die Rodenberger Innenstadt lockt”. Deshalb hat er die Neubaupläne im hinteren Gartenland unterstützt und auch seine beiden Nachbarn in Bezug auf einen Verkauf ihrer rückwärtigen Gartenareale angesprochen. Beide hätten ihre Zustimmung ausgesprochen.
Heinrich und Anneliese Rohrsen wollten nur komplett verkaufen – das heißt Grundstück und Immobilie. In dem Haus wollten sie weiter wohnen bleiben. Ihre beiden Töchter wohnen mit Familien in Nürnberg und Hamburg und haben kein Interesse an einem Umzug nach Rodenberg. Auch Oberheides wollten komplett verkaufen, um dann Laden und Wohnhaus in Pacht weiter zu nutzen. „Für mein Lager und meine Werkstatt hätte ich mir dann an anderer Stelle etwas gesucht”, ergänzt Oberheide. „Um die für einen Aldi-Neubau erforderliche Grundstücksgröße realisieren zu können, fehlte noch eine angrenzende innen liegende Gartenfläche von rund 350 Quadratmetern von unserem Nachbarn im Westen”, klären Oberheide und Rohrsen weiter auf.
Im April 2014 habe dieser dann einen Rückzieher gemacht. Aus Rücksicht auf seinen Nachbarn, dem er eine Zusage für die Gartennutzung erteilt hatte. „Damit dessen Hühner auf der Gartenfläche noch einen größeren Auslauf haben”, soll als Begründung gesagt worden sein.
Rohrsen und Oberheide haben nach eigenem Bekunden noch mehrfach versucht, ihren West-Nachbarn umzustimmen. Doch dieser wollte weiter zu seinem Versprechen stehen. „Wir haben ihm sogar einen Grundstückstausch vorgeschlagen, denn wir haben da noch eine von uns nicht genutzte Obstwiese in diesem Bereich, die den Hühnern ja auch als Auslauf dienen könnte, aber alle Vorschläge sind letztendlich vergebens gewesen”, ärgert sich Rohrsen.
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