Im Schicksal der Söhne des Hofbäckers Faudt spiegelt sich die Erfahrung einer ganzen Generation junger Männer, die voll Patriotismus und Begeisterung in den Krieg gezogen waren und die nach kürzester Zeit eine schockierende Kriegswirklichkeit erfuhren. In ihren Briefen mischen sich auf eindrucksvolle Weise alltägliche Sorgen, wie der Wunsch nach ausreichend Essen und warmer Kleidung, mit dem erlebten Schrecken der Schützengräben. Getragen sind alle Briefe von einem tiefen Gottvertrauen und der großen Nähe zur Familie in Bückeburg. Die zahlreichen Kondolenzbriefe und Trauerschreiben an die Familie zeigen den Versuch, das Unvorstellbare zu verstehen und zu trösten, wo eigentlich kein Trost möglich scheint. Historisch interessant sind diese Schreiben auch deshalb, weil sie die breitgefächerte lokale und überregionale Verbundenheit der Bäckerfamilie dokumentieren und die damit verbundene große Anteilnahme, die die Familie am Schicksal der Söhne erfuhr. Im Anschluss an die Lesung besteht die Möglichkeit einer Diskussionsrunde. Der Eintritt ist frei.