Bürgermeister Oliver Theiß erklärte, dass mit „app2drive” erstmals ein Unternehmen daran gehe, in größerem Rahmen Car-Sharing-Angebote im ländlichen Raum zu etablieren. „Wir sind froh, dass wir unseren Bürgern einen solchen Service bieten können”, hielt Theiß fest. Peter Mentzel, Mitarbeiter von „app2drive”, erklärte, dass der Nutzer auf ein einfach zu handhabendes System zurückgreifen könne. Nach einer einmaligen Anmeldung im Internet und der Überprüfung von Führerschein und Personalausweis per hochgeladenem Foto schickt das Unternehmen eine Chipkarte zu. Die Anmeldung kann in Stadthagen auch über den I-Punkt erfolgen. Dies ist Teil des Kooperationsvertrages zwischen Stadt und Unternehmen, der auch die Bereitstellung der Parkflächen umfasst. Für die Stadt fallen darüber hinaus keine Kosten an. Ein Fahrzeug kann dann im Voraus oder kurzfristig sowohl über das Internet als auch telefonisch rund um die Uhr gebucht werden, sofern es am gewünschten Standort verfügbar ist. Dort angekommen wird es mit der Chipkarte geöffnet, drinnen liegen der Schlüssel zum Starten und die Tankkarte. Verschieden Tarifsysteme mit und ohne Grundgebühr stehen zur Verfügung. Die Standorte in Stadthagen befinden sich auf dem Parkplatz am Hundemarkt, am Bahnhof sowie am Feuerwehrhaus in Wendthagen. Nach dem Ende der Nutzungsdauer stellt der Fahrer das Auto wieder auf einem Standort von „app2drive” ab. Der Wagen wird mit der Chipkarte verschlossen und der Nutzer beendet online oder über die Hotline die Nutzung. Auch „Ein-Weg-Fahrten” sind möglich, bei Bedarf auch quer durch Deutschland. Immerhin hält „app2drive” derzeit eine Flotte von 300 Fahrzeugen bundesweit vor an insgesamt 140 Standorten. Im Raum Schaumburg gibt es nicht nur die drei in Stadthagen, sondern auch eine Reihe von weiteren in Rinteln, im Auetal und der Samtgemeinde Sachsenhagen. Die Ausdehnung auf weitere Gemeinden werde angestrebt, so Peter Mentzel. Er sei überzeugt vom Potential des Modells. Es eigne sich besonders, den Zweitwagen zu ersetzen. Und wer Erfahrung mit dem System sammle, denke vielleicht irgendwann auch darüber nach, den Erstwagen aufzugeben. Bei entsprechender Nachfrage werde die Einrichtung von weiteren Standorten im Raum Stadthagen interessant. Nutzer kann grundsätzlich jeder im Besitz eines Führerscheins werden. Oliver Theiß wies daraufhin, dass mit dem Angebot auch eine Ergänzung zum Öffentlichen Personennahverkehr entstehe. Wichtig sei der Stadt gewesen, dass mit einem Standort in Wendthagen auch ein Ortsteil eingebunden werde.Foto: bb