Ariana Burstein und ihr Cello – sie spielt es nicht, sie ist es. Schon nach ein paar „Streichzügen” hat die Argentinierin ihr Publikum vollkommen eingenommen. Am vergangenen Sonntagvormittag gastierte die Cellistin gemeinsam mit Roberto Legnani (Gitarre) im Niedersächsischen Landesarchiv im Rahmen ihrer diesjährigen Tournee. Die ersten Klänge des Duos Burstein & Legnani entführten direkt in die Anderswelt „Tir Na Nóg” der irisch-keltischen Mythologie, einem Ort der ewigen Jugend. „All roads lead to you. There is no journey´s end. Here is my heart and I give it to you. Take me with you across in the Holy Land”, heißt es da in der Komposition „Never ending road”. Und so vereinte sich Legnanis Gitarrenvirtuosität mit Bursteins hingebungsvollem Cellospiel. Unweigerlich sah man vor seinem inneren Auge kraftvolle Pferde mit wehenden Mähnen über das weite Land durch die Freiheit galoppieren. Auch Meisterwerke wie beispielsweise „Asturias” von Isaac Albéniz, „Valses Poéticos” von Enrique Granados sowie eine feine Arrangement-Auswahl irisch-keltischer, spanischer, osteuropäischer und lateinamerikanischer Musik gab es zu hören. Burstein & Legnani verschmelzen die Kulturen verschiedener Epochen und Genres. Leidenschaftliche Melodien, pulsierende Rhythmen mit fließenden Grenzen zwischen abendländischer, orientalischer, asiatischer und jüdischer Kultur. Eigenkompositionen wie beispielweise Bamidbar (hebräisch für „In der Wüste”) vertonte das Duo den Zyklus verschiedener Wüstenstationen und in „Gesichter der Nacht” Erinnerungen, in musikalischen Miniaturen. „Sono pazzo di te” eine heimliche Liebe, die nur in der Fantasie exisitert oder „Die Liebenden”, ein neues Arrangement nach einem chinesischen Liebeslied. Burstein & Legnani beweisen, dass Klassik und Weltmusik für Cello und Gitarre unabhängig vom Alter ein Genuss für die Sinne bedeutet. Foto: wa