Welche Legenden sich rund um dessen Leben ranken, erzählte in neun Stationen die Kantate „Sankt Nikolaus” des englischen Komponisten Benjamin Britten, die als Hauptwerk des Abends in deutscher Sprache aufgeführt wurde. Benjamin Britten war Englands bedeutendster zeitgenössischer Komponist - der eine ganz eigene Klangsprache entwickelte, durch die er schon zu Lebzeiten zu Berühmtheit gelangte. Britten komponierte das Stück als Auftragswerk für das 100. Jubiläum des Lancing College und passte es eng an die Gegebenheiten der Schule an. So traten mehrere Chöre auf den Plan, es gabt einige Passagen für Kinderstimmen, und der Orchesterpart wurde von Jugendlichen bewältigt. Nur als Solist des Nikolaus‘ agierte mit Henning Klocke (Tenor) ein Profi. Zum Orchester zählten neben den Streichern ein großes Schlagwerk, Orgel und ein Klavierduo. An zwei Stellen war auch das Publikum zum Mitsingen von Chorälen aufgefordert. - In der Komposition „Gedanken zu Nikolaus” von Jan Sielemann wurde im nächsten Teil des Programms das populäre und volkstümliche Nikolaus-Lied „Lasst uns froh und munter sein” mit der Sehnsucht und dem Wunsch nach Frieden verbunden. Im dritten Abschnitt des Abends kamen Weihnachtslieder von John Rutter zu Gehör. John Rutter (geboren 1945) ist inzwischen ebenfalls ein populärer englischer Komponist und Chorleiter. Seine Chor- und Kirchenmusikwerke, die oft Anklänge an Filmmusik haben, erfreuen sich großer Beliebtheit. Im Konzert wurden fünf seiner eingängigen Weihnachtshymnen mit Orchesterbegleitung aufgeführt. - Das Konzert wurde von einem großen Chorensemble gestaltet: Zusammen mit dem Schaumburger Oratorienchor sangen die Singgemeinschaft der MarienKantorei Lemgo sowie die Kinder- und Jugendchöre der Singschulen Sankt Nikolai und Sankt Marien Lemgo. Im „Nikolaus-Projektorchester” wirkten Pultführer der Nordwestdeutschen Philharmonie Herford sowie weitere Musiker aus der Region mit. Die Gesamtleitung hatte Kirchenkreiskantorin Daniela Brinkmann. Foto: km