Eine kommunale Kasse ist nun einmal keine Wundertüte. Finanzielle Zwänge durch ausbleibende Einnahmen stehen laufenden Kosten und Investitionsbedarf gegenüber. Wochenlang ist vor und hinter den Kulissen der Samtgemeinde gestritten worden. Doch wer geglaubt hat, Rat und Verwaltung setzen irgendwo den Rotstift an, um das Haushaltsloch zu stopfen, irrte sich. Der Wunschkatalog, der in den Fachausschüssen aufgestellt worden ist, musste jetzt auf Biegen und Brechen umgesetzt werden – auf dem Rücken der Mitgliedsgemeinden und ohne diese vorzuwarnen. So wurde die eigene Lücke einfach nach unten abgewälzt. Warum haben Anschaffungen für die zweifellos gut ausgerüsteten Kitas und Schulen, neue Möbel für das Rathaus oder auch neue Feuerwehrkleidung nicht noch ein Jahr warten können? Warum war keine Zeit, mit den Mitgliedsgemeinden über die Finanzlage zu verhandeln? Warum kommt es zu der unsäglichen Situation, dass Wohnen in den kleinen Orten teurer ist als in den reich mit Infrastruktur ausgestatteten Kommunen Lauenau und Rodenberg, weil dort die Steuern nicht erhöht worden sind? Nur wenige kritische Stimmen begleiteten die Etatdebatte. Und Mut, Verzicht zu üben, war überhaupt nicht in Sicht. Man muss kein Prophet sein: Das Dilemma setzt sich im nächsten Jahr fort. Doch dann ist die Wundertüte noch leerer und der Wunschzettel noch länger. Die Mitgliedsgemeinden müssen sich auf weitere Umlageforderungen gefasst machen. Bernd Althammer