Gegen 3.40 Uhr wurde für Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei Großalarm ausgelöst, am Einsatzort in der Echternstraße 39 schlugen die Flammen meterhoch aus den Fenstern einer Wohnung im zweiten Obergeschoss. Die zuerst am Wohn- und Geschäftshaus eintreffenden Polizeibeamten drangen in das Gebäude ein, um die gefährdeten Bewohner zu wecken und herauszubringen. Eine Beamtin gelangte bis ins zweite Obergeschoss und rettete einen direkt vor der betroffenen Wohnung sitzenden Mann aus dem Haus. Der schwerverletzte 73-Jährige musste im Klinikum behandelt werden. Insgesamt brachten die Beamten neun Betroffene aus dem Gebäude, so die Berichte von Feuerwehr und Polizei. Feuerwehrleute gingen unter Atemschutz zügig zum Innenangriff im Gebäude vor, während weitere Brandschützer die Flammen von außen über die Hubrettungsbühne bekämpften. Die Atemschutzgeräteträger fanden in der Brandwohnung eine leblose Person vor, trotz sofortigen Wiederbelebungsversuchen in einem Rettungswagen verstarb diese. Den Feuerwehrleuten gelang es, ein Übergreifen des Brandes zu verhindern und diesen nach Abdecken von Teilen des Daches und Öffnen der Decke zu löschen. Dabei unterstützten auch hinzugezogene Feuerwehrleute aus Bückeburg mit einer Drehleiter sowie der Wehren aus Wendthagen-Ehlen und Hörkamp-Langenbruch. Als die rund 120 Feuerwehrleute wieder begannen abzurücken, erreichte sie um 7.20 Uhr die Alarmierung über einen zweiten Dachstuhlbrand in der Altstadt. Die noch vor Ort befindlichen Brandschützer eilten nun zu diesem etwa 200 Meter entfernten Einsatzort in der Krumme Straße/Ecke Schulstraße. Polizei und Rettungsdienst holten die Bewohner aus dem Haus. Hier stand eine Wohnung im zweiten Obergeschoss im Vollbrand. Weil die Einsatzkräfte bereits vom ersten Brand schwer gefordert worden waren, wurden nun sämtliche Stadthäger Feuerwehren alarmiert sowie die Wehr aus Meerbeck/Niedernwöhren und die Drehleitern aus Bückeburg und Bad Nenndorf. Hinzu kamen Einheiten der Kreisfeuerwehr. Rund 230 Feuerwehrleuten bekämpften den Brand, der auf den Dachstuhl übergriff. Ein Ausbreiten des Feuers auf das Nachbargebäude konnten die Einsatzkräfte durch den raschen Löschangriff verhindern und auch diesen Brand schließlich löschen. Der Rettungsdienst leitete wegen der hohen Zahl von Betroffenen an beiden Einsatzorten Maßnahmen für einen Massenanfall von Verletzten ein. Insgesamt 16 Personen wurden bei dem Einsatz verletzt, darunter drei Feuerwehrleute. Überwiegend reichte eine ambulante Behandlung vor Ort wegen leichterer Rauchgasvergiftungen aus. Bei der Ermittlung zu den Brandursachen laufen die Untersuchungen am ersten Einfallssort auch im Hinblick auf die Klärung der Todesursache. Der zweite Brandort ist zunächst wegen akuter Einsturzgefahr nicht zu betreten. Foto: privat