Vor allem geht es um den Wärmebedarf in den Wohnhäusern. Nicht nur bei einem Neubau sondern auch bei der Sanierung eines Altbestands kann durch sinnvolle Maßnahmen der nötige Effekt erzielt werden. Vorstandsmitglied Manfred Görg hebt dabei nicht nur Vorteile für den Klimaschutz hervor: „Es ist doch auch in eigenem Interesse, wenn auf diese Weise auf Dauer Kosten gesenkt werden.” Manfred Krause, der als Energieberater der Verbraucherzentrale Hannover täglich mit konkreten Fragen befasst ist, weiß aus Erfahrung, woran es in den meisten Häusern mangelt: „Oft fehlt schon die Geschossdämmung.” Zumeist sind auch Heizungsrohre in Kellerräumen ohne Isolierung verlegt oder finden sich Kältebrücken an den Außenwänden. Vorsitzende Verena Michalek sieht in den energiesparenden Sanierungen eine große Chance, alte Gebäude in den Ortskernen zu erhalten, anstelle immerzu „neue Siedlungen auf der grünen Wiese entstehen zu lassen”. Das sollten auch die Kommunen bedenken und für Eigentümer Anreize schaffen, in ein bestehendes Objekt zu investieren: „So lassen sich Ortsbilder erhalten.” Deshalb spricht der Verein nicht nur die Privatperson an. Er fordert zugleich, dass Landkreis, Städte und Gemeinden eine Vorbildfunktion bei den eigenen Liegenschaften ausüben. Bei konsequentem Handeln sieht er auch eine positive regionalwirtschaftliche Bedeutung. Noch würden im Kreisgebiet für die Energieversorgung rund 500 Millionen Euro pro Jahr ausgegeben, die überwiegend nach außen abfließen. Würden örtliche Potenziale der Energieeinsparung und der regenerativen Energieerzeugung genutzt, könnte dies die regionale Wirtschaftskraft stärken. Beim verbleibenden Raumwärmebedarf verlangt der Verein eine Abkehr von den fossilen Brennstoffen. Der Bedarf für Heizung und Warmwasser müsse durch Wärmepumpe oder Solarnutzung gedeckt werden. Biomasse wie Pellets, Hackschnitzel oder Scheitholz sollten sich auf Spitzenabdeckung und ländliche Selbstversorgung beschränken. Ins Gericht geht der Verein mit den gesetzlichen Mindestanforderungen für den Wärme- und Klimaschutz. Dies könne nur die unterste Grenze sein, sagt er: Wer heute so baut, hat morgen schon ein Haus nach veraltetem Standard. Wer sich für ein langfristig nachhaltiges Bauen entscheidet, muss sich an den Werten eines so genannten Passivhauses orientieren. Vorteile sind höherer Wohnkomfort, niedrigere und stabile Heizkosten, Wertsteigerung und –stabilität. Für Neubau und Sanierung gelte gleichermaßen „Wenn schon, denn schon!”. Will heißen: Wenn Aufwendungen getätigt werden, dann müssen sie gut durchdacht sein.” Das kann durchaus bedeuten, erst nur eine Maßnahme zu betreiben und eine weitere zu einem späteren Zeitpunkt. Zudem sollten alle unterstützenden Gelegenheiten genutzt werden. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau gewährt zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse. Wer mit nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Holzwolle, Zelluloseflocken und anderen Materialien arbeitet, verbessert zusätzlich die Klimabilanz und vermeidet energieaufwändig herzustellende Baustoffe wie Kalksteine oder Ziegel. Interessierten rät der Verein, sich vor allem an den Klimamanager des Landkreises Schaumburg zu wenden. Dort läuft zurzeit der „Solarcheck” zur möglichen Sonnennutzung. Ein „Heizcheck” gibt Tipps zum möglichen Austausch einer bestehenden Anlage. Doch auch an den Verein selbst können sich Auskunftssuchende wenden. Dieser vermittelt Kontakte zu Experten und zu konkreten Beispielen. „Auf jeden Fall aber wollen wir begeistern”, unterstreicht Vorsitzende Michalek mit allem Nachdruck, „für jede Art von Klimaschutzmaßnahmen”. Foto: al