RINTELN (ste). Der Corona-Virus hat die Stadt fest in seinem Griff. Eine Absage nach der anderen flattert derzeit in den Briefkasten oder das Mailfach. Im Grunde kann man sagen: So gut wie alles an Veranstaltungen und Aktionen ist abgesagt. Die Bäderbetriebe haben die Hallenbäder bereits seit Montag geschlossen, die katholische Kirche lässt aufgrund einer Coronaentscheidung des Bistums Hildesheim bis auf weiteres alle Gottesdienste ausfallen. Auch die Vereinigte Turnerschaft Rinteln teilt mit, dass man sich als größter Sportverein Rintelns der Verantwortung gegenüber den Aktiven bewusst sei und ab sofort den allgemeinen Trainings- und Wettkampfbetrieb aller Sportgruppen einstellt. Das gelte auch für das Kurs- und Gruppenangebot im „WeserFit”. Dort bleibt die Gerätefläche jedoch vorerst unter besonderer Hygiene geöffnet. Auch die Rintelner Ortswehr lässt alle Ausbildungstermine vorerst ruhen: „Die Einsätze werden natürlich wie gewohnt abgearbeitet”, so Ortsbrandmeister Thomas Blaue. Die Rintelner DLRG streicht ihre gesamten Aktivitäten bis zum 19. April und folgt damit der Entscheidung des Niedersächsischen Kultusministeriums zur Schließung der Schulen und Betreuungseinrichtungen für Kinder. Streichungen von Terminen gibt es auch aus zahlreichen Vereinen. So ruht unter anderem der KK Steinbergen alle Schießtermine und auch das Ostereierschießen, das Klippenturmfest wird abgesagt. Ganz aktuell teilte die Stadtverwaltung auch mit, dass „Rinteln mobil” und die Rintelner Maimesse abgesagt werden. Dagegen dient der Wochenmarkt der Daseinsvorsorge und bleibt weiter zu den gewohnten Zeiten geöffnet. Abgesagt werden auch die nächsten Ortsratssitzungen in Todenmann, Krankenhagen-Volksen und Deckbergen-Schaumburg-Westendorf. Die niedersächsische Landesregierung hat aufgrund des Infektionsgeschehens rund um das Coronavirus SARS-CoV-2 die Entscheidung gefällt, öffentliche allgemein und berufsbildende Schulen ab sofort zu schließen. Die Maßnahme soll nach jetzigem Stand bis zum 18. April gelten. Für Abiturientinnen und Abiturienten findet ab dem 15. April Unterricht statt. Auch an Schulen in freier Trägerschaft wird kein Unterricht stattfinden. Kindertageseinrichtungen und Einrichtungen der erlaubnispflichtigen Kindertagespflege bleiben ebenfalls vorerst bis zum 18. April geschlossen. Für Beschäftigte aus den Bereichen Pflege, Gesundheit, Medizin und öffentliche Sicherheit wie Polizei, Justiz, Rettungsdienste, Feuerwehr und Katastrophenschutz, sowie zur Aufrechterhaltung der Daseinsvorsorge wird eine Notbetreuung für Schülerinnen und Schüler bis maximal Schuljahrgang acht in Schulen angeboten werden. Gleiches gilt auch für die Kindertagesstätten der Stadt Rinteln. Es findet für den vorgenannten Personenkreis eine Notbetreuung in kleinen Gruppen statt. Fragen bezüglich der Bildung von Notgruppen sind mit den jeweils zuständigen Einrichtungsleitungen zu klären. Zusätzlich hat die Stadt Rinteln ein Bürgertelefon unter Telefonnummer 05751/403189 zu folgenden Zeiten eingerichtet: Montag bis Donnerstag 8 bis 12 Uhr, 13 bis 16 Uhr Freitag 8 bis 12 Uhr. Bürgermeister Thomas Priemer hält engen Kontakt zum Landkreis Schaumburg und dem Gesundheitsamt und hat im Rathaus eine Arbeitsgruppe „Corona” einberufen. Er versichert: „Die Stadt bleibt auch in der Krise arbeitsfähig!” In engem Schulterschluss mit der Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg richtet sich auch das Polizeikommissariat Rinteln auf die Coronakrise ein. Was man von ominösen Corona-Kettenbriefen halten soll, die im Internet grassieren, muss jeder für sich selbst herausfinden. Allerdings ist der Rat, Zehn Sekunden lang tief einzuatmen, um festzustellen, ob die Lunge angegriffen ist, wohl eher in den Bereich Aberglaube einzuordnen. Foto: ste