Ein Wechsel an der Verwaltungsspitze sei „dringend nötig”, wie Jan-Philipp Beck, Chef der Stadthäger SPD unter Zustimmung von Jens Klugmann, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes im Pressegespräch festhielt. Sie stellten dabei offiziell den gemeinsamen Kandidaten Sven Janisch vor, der seit vielen Jahren in der Verwaltung der Samtgemeinde Rodenberg wirkt, dazu als Gemeindedirektor in Lauenau tätig ist. Der 46-jährige Janisch wird als Einzelbewerber antreten, obwohl eigentlich Mitglied der SPD. Das Sammeln der dazu erforderlichen Mindestanzahl von Unterschriften (1 Prozent der Wahlberechtigten) sahen weder Janisch noch Klugmann und Beck als kritische Hürde. „Hauptvernetzende
Funktion einnehmen”: Er wolle „neue Wege gehen für Stadthagen”, kündigte Janisch an. Die parallele Wahl von Rat und Bürgermeister, die besondere Chance auf die enge Zusammenarbeit als Hauptverwaltungsbeamter mit den verschiedenen Fraktionen böten eine interessante Perspektive für den Wechsel nach Stadthagen, hielt der Bewerber fest. Die Kreisstadt besitze ein großes Potential, auch wenn die Strukturveränderungen in den vergangenen Jahren zu einer gewissen wirtschaftlichen Schwächung geführt hätten. Hier sei ein Umkehrtrend einzuleiten, unter anderem würden neue Technologien wie der IT-Bereich Chancen bieten, die Schiene sei im Bereich Infrastruktur „das Pfund mit dem man wuchern” müsse. Rund um den Georgschacht eröffne das Thema Nachhaltigkeit Entwicklungschancen. Die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt sei zu stärken, die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden auszubauen. In seiner Tätigkeit in der Samtgemeinde Rodenberg habe er die Gewerbetreibenden, seien es Bestandsunternehmen oder potentielle Investoren stets eng begleitet, hier wie in anderen Feldern komme dem Bürgermeister eine hauptvernetzende Funktion zu, so Janisch. „Wechsel an
Verwaltungsspitze nötig”: Jan-Philipp Beck und Jens Klugmann äußerten anders als Janisch deutlich direkte Kritik am amtierenden Bürgermeister Theiß. Beide betonten, dass „oberstes Ziel” ein Wechsel an der Verwaltungsspitze sein müsse. Dies habe die beiden Parteien zusammengeführt. Der tiefgreifenden wirtschaftliche Strukturwandel, die Entwicklung des Einzelhandels, der Ausgleich zwischen lebendigen Ortsteilen und Zentrum würden neben anderem die Stadt vor große Herausforderungen führen, so Beck. Ein Wandel sei nötig für den der Bürgermeister Orientierung und Führung geben müsse. Klugmann ergänzte, dass Janisch das von den Christdemokraten geforderte Anforderungsprofil wie Verwaltungserfahrung und Teamfähigkeit, einen Bezug zu Stadthagen und Schaumburg, Kommunikationsfähigkeit und eine Vision für Stadthagen in 2030 mitbringen. Die Absprache mit der SPD zur gemeinsamen Unterstützung des Einzelbewerbers sei dann „frei von Parteiegoismus” gewesen. Beck sprach von manchem „Stockfehler”, welcher der von Theiß geleiteten Verwaltung unterlaufen sei, viele Umsetzungen würden zu lange dauern. Es gehe um Verwaltungsführung, um Orientierung angesichts der Herausforderungen, das Entwickeln, Aufnehmen und Bündeln von Initiativen. Entsprechend wichtig, sei ein Wechsel im Bürgermeisteramt. Klugmann ergänzte, dass die CDU darauf setze, dass ein Verwaltungsfachmann beispielsweise die verschiedenen Ämter zum Vorantreiben von Projekten enger zusammenführe.Foto: bb