LANDKREIS (mk). Mit einer starken Rede sicherte sich am Wochenende die Bundestagsabgeordnete Katja Keul den siebten Platz auf der Landesliste der niedersächsischen Grünen. Derzeit gehören sechs niedersächsische Bundestagsabgeordnete der grünen Bundestagsfraktion an, doch die Umfragen lassen auf kräftige Zuwächse beim Wahlergebnis hoffen. Außerdem tritt Keul auch als Direktkandidatin im Wahlkreis Nienburg II/Schaumburg an. Für Keul wäre es seit 2009 ihre 4. Wahl in den Deutschen Bundestag. Nach drei Legislaturperioden hat sich die Juristin sowohl als Rechtspolitikerin als auch in der Außen- und Sicherheitspolitik bundesweit einen Namen gemacht - viel Erfahrungen gesammelt und genießt mit ihrer Expertise interfraktionelles Ansehen. „Für uns war klar, das Katja Keul wieder in den Bundestag muss”, so Monika Tautz, Sprecherin des KV Schaumburg. „Sie hat sich in den 12 Jahren ihrer Parlamentstätigkeit auf sehr verschiedenen Ebenen für die Arbeit der Fraktion insgesamt sehr verdient gemacht. Sie war acht Jahre lang parlamentarische Geschäftsführerin und Mitglied des Fraktionsvorstandes, vier Jahre Mitglied im Ältestenrat des Deutschen Bundestages, Mitglied im Verteidigungs- und im Rechtsausschuss, rechtspolitische und abrüstungspolitische Sprecherin und Mitglied von insgesamt drei Untersuchungsausschüssen”, fasst Tautz zusammen. „Zudem gehört Katja Keul mit 64 Reden vor dem Deutschen Bundestag zu den Abgeordneten, die in diesem Gremium am häufigsten ihre Stimme erheben und sich engagiert und konstruktiv an den Debatten beteiligen”, ergänzt Mechthild Schmithüsen, Sprecherin des KV Nienburg. „Wir sind stolz und sehr zufrieden. Wir freuen uns auf die nächsten vier Jahre im Bundestag für unsere tolle Direktkandidatin” sind sich die beiden einig. Trotz dieser vielen parlamentarischen Zuständigkeiten, legt Keul viel Wert auf die Kommunikation mit den Menschen in ihrer Region, die sich in der zu Ende gehenden Legislatur von Schaumburg und Nienburg, über Diepholz, Delmenhorst, Wesermarsch, Ammerland, Oldenburg, Friesland und Wilhelmshaven erstreckte. Mit Wangerooge gehörte diesmal sogar eine Nordseeinsel zu meinem Betreuungsbereich, erklärt Keul mit Begeisterung. Trotzdem hoffe sie auf mehr grüne Abgeordnete aus Niedersachsen in der nächsten Wahlperiode, damit eine intensivere Betreuung möglich werde. Als Abgeordnete gehören zu ihren Aufgaben, einerseits den Menschen vor Ort einen Zugang zum Parlament und Fraktion zu ermöglichen und andererseits die Sorgen und Nöte der Menschen aufzunehmen und bei der konkreten Gesetzgebung zu berücksichtigen. Zu informieren und sachlich zu diskutieren sei besonders in unsicheren Zeiten wichtiger Bestandteil der politischen Arbeit. In der Pandemie seien aber nur Onlineangebote möglich gewesen, die jedoch gut angenommen wurden, so die Grünenpolitikerin. Gerade in der Online-Bürgersprechstunde habe das niederschwellige Angebot mehr Kontakte zu Bürgerinnen und Bürgern möglich gemacht, berichtet Keul. In ihrer Bewerbungsrede hatte sie den Fokus auf Klimaschutz und sozial-ökologischen Wandel im Land gesetzt, auf faire Arbeitsverhältnisse und die Einführung einer Kindergrundsicherung sowie auf das Erfordernis nuklearer Abrüstung und den Abzug der Atomwaffen aus Deutschland. Sie freue sich nun auf einen Wahlkampf im Freien, der wieder persönliche Treffen zulasse, erzählt die Bundestagskandidatin. Die Kontakte zu den Menschen in ihrer Region seien ihr wichtig und sie ist sich sicher, dass ihre Partei mit dem neuen Grundsatzprogramm inhaltlich gut aufgestellt sei. „Wir stehen geschlossen hinter unserer Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. Wir haben mit Filiz Polat und Sven-Christian Kindler am Wochenende ein starkes Spitzenduo für Niedersachsen gewählt. Nun müssen wir die guten Umfragewerte zu tatsächlichen Wahlergebnissen machen und unseren Einfluss und unsere Gestaltungsmacht ausbauen”, gibt sich die Bundestagskandidatin kämpferisch.Foto: privat