So informierte die Kreisjägerschaft denn auch über eine „Erfolgsbilanz” bei der diesjährigen Kitzrettungsaktion. Rechtlich sind Landwirte und Maschinenführer beim Mähen dafür verantwortlich, die Kitze zu schonen, für die Jägerschaft sei die Unterstützung jedoch eine Selbstverständlichkeit wie diese mitteilt. Ohnehin hängt der Erfolg der Kitzrettung von einer guten Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Jägerschaft ab. So werden im Regelfall die Revierpächter durch die Landwirte informiert, wenn Wiesen gemäht werden und diese werden dann durch Jäger abgesucht. Dies ist eine knifflige Aufgabe, weil sich die Rehkitze sehr gut im hohen Gras verstecken und selbst von Hunden durch ihre angeborene Geruchslosigkeit unauffindbar sind. Federführend beim Projekt „Kitzrettung” der Jägerschaft Schaumburg waren Rudolf Schnecker und Guido Hiller, die hierfür im Mai und Juni Dauereinsatz zeigten. Ihre Motivation lag auf der Hand: Wer einmal das Bild eines angemähten Rehkitzes gesehen hat, kriegt dieses nicht mehr aus dem Kopf. „Es gibt Landwirte, die können aus Sorge zwei Tage vor der Wiesenmahd nicht schlafen”, weiß Rudolf Schnecker zu berichten. Neben dem Tierschutzgedanken spielte aber auch für beide die Freude an der Technik eine wichtige Rolle. Für diese Aktion wurden erstmalig Drohnen mit Wärmebildtechnik in Höhe von rund 10.000 Euro angeschafft und eingesetzt, welche durch Fördermittel des Bundeslandwirtschaftsministeriums bezuschusst wurden. Wird mit der Drohne ein Wärmepunkt ausgemacht, machen sich Helfer auf den Weg, um das vermutete Rehkitz aufzunehmen. Über Funk werden sie, ausgestattet mit Fangkescher, Funkgerät, Paketband, Karton und Handschuhen an die betreffende Stelle dirigiert. Sie stellten das Rehkitz in einem luftdurchlässigen Karton oder unter einem Korb abseits der Wiese ab und befreiten es wieder, wenn die Mahd erfolgt war. Rund 170 Rehkitze konnten gefunden und damit auch gerettet werden. Ziel der Jägerschaft Schaumburg für das kommende Jahr ist es, noch deutlich mehr Wiesen abzufliegen. Wer die Kitzrettungsaktion der Jägerschaft Schaumburg als Helfer unterstützen möchte oder Wiesen im nächsten Jahr in seinem Revier nach Rehkitzen abzusuchen hat, kann sich unter 0171/4826664 an Guido Hiller wenden.Foto: privat