Mit dem 1:2 verpasste die Partie gegen Sandhausen den Hannoveranern einen Dämpfer nach zuvor zwei Siegen. Die „Roten” zeigten gegen Sandhausen allerdings eine ordentliche Partie, hatten ein Plus an Torchancen und deutlich mehr Ballbesitz. Zwar kam die Mannschaft gegen wie erwartet tief und kompakt verteidigende Gäste nicht so auf Touren wie in den beiden vorherigen Partien. Sie leisteten sich jedoch auch keinen Rückfall in alte, „schwarze” Zeiten. Mit etwas mehr Glück hätte ein frühes Tor für die „Roten” zu einer Auflockerung der zähen Partie führen können. Insgesamt fehlte in manchen Situationen die letzte Genauigkeit in der Ausführung der Angriffe, vor allem im Abschluss. Es waren dann zwei Patzer, die 96 Punkte kosteten. Gael Ondoua, der im defensiven Mittelfeld nicht so viel Wirkung entfaltete wie sonst, war beim 0:1 nicht auf der Höhe. So stellte er den einlaufenden Torschützen Immanuel Höhn nicht abseits noch hinderte er ihn am Abschluss in Tornähe. Zuvor hatte allerdings Torwart Ron Zieler per Faust nicht überzeugend geklärt und Sandhausen so die entscheidende Hereingabe ermöglicht. Der Schlussmann, bisher sehr überzeugend in dieser Serie, leitete mit einem verunglückten Abwehrversuch außerhalb des Strafraums das 0:2 ein. 96 warf nach den späten Gegentreffern alles nach vorn und schnürte Sandhausen ein. Nicht ohne Wirkung, Dominik Kaiser erzielte mit starker Direktabnahme den Anschlusstreffer. Auch für den Ausgleich gab es Möglichkeiten. Am Ende stand 96 jedoch mit leeren Händen da. Hannover-Trainer Jan Zimmermann sieht Bedarf, die Abläufe weiter einzuschleifen, um aussichtsreiche Spielzüge auch erfolgreich zu Ende zu spielen. Insgesamt hebt er jedoch die Fortentwicklung des Teams hervor. In Nürnberg wartet heute ein stärkerer Gegner als Sandhausen. Die Gastgeber haben 14 Punkte gesammelt und sind als einzige Zweitliga-Mannschaft noch ohne Niederlage. Zuletzt kamen sie zu einem 2:2 gegen den Hamburger SV, nachdem sie die Begegnung lange im Griff hatten. Das schon in der Endphase der vergangenen Serie stabile Team wurde nur gezielt ergänzt, ist somit eingespielter. Es agiert mit viel Biss gegen den Ball. Im Angriffsspiel ist allerdings noch Luft nach oben. Auf 96 wartet so heute ab 20.30 Uhr ein hartes Stück Arbeit, bevor es in die Länderspielpause geht.Foto: archiv bb