Der Bürgermeister berichtete den Beigeordneten von seiner Teilnahme an der Trauerandacht in der Corvinuskirche am Sonntag. Pastorin Franziska Oberheide und Blumenaus Ortsbürgermeister Frank Zülich hatten mit angemessenen Worten das Unfassbare benannt und einen gemeinsamen Weg aufgezeigt, um das Geschehene besser zu ertragen und wenigstens ein Stück weit zu verarbeiten.
„Das war eine wichtige Initiative für die Kirchengemeinde und die Stadt- und Ortsteilöffentlichkeit“, so Piellusch. Anlässlich der Beerdigung des Jungen am Mittwoch ordnete der Bürgermeister an, die Flaggen am Rathaus auf Halbmast zu senken. Der Familie überreichte er einen persönlichen Brief. Statt Blumen und Grabschmuck folgt die Stadt dem Wunsch der Familie und spendet einen Geldbetrag an die Georgspfadfinder der katholischen Kirchengemeinde.
Die Bestürzung ist weiterhin groß. Die Aufarbeitung wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen. Der Fall ist auch noch nicht komplett aufgeklärt. So soll es eine psychosoziale Betreuung auch für die Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Polizei geben, wie Piellusch sagt. Im Rahmen einer Schulleiterbesprechung soll über den Fall ebenfalls gesprochen und dabei auch das Thema Gewaltprävention verstärkt in den Blick genommen werden. Wunstorfs weiterführende Schulen machen schon viel in dieser Richtung, so der Bürgermeister, dennoch sei es sinnvoll, gemeinsam mit den Schulen zu schauen, ob die bisherigen Maßnahmen ausreichen, ob es Lücken gibt und ob weitergehende Präventionsangebote des Landes genutzt werden können.
Der Bürgermeister betonte auch, dass trotz der Fassungslosigkeit Verstand und Mäßigung nicht auf der Strecke bleiben dürfen. Es sei inakzeptabel, dass die Familie des Tatverdächtigen nun angegangen würde. Ebenso wenig akzeptabel sei das Attackieren von Familien oder Menschen, die Namensähnlichkeiten mit dem Tatverdächtigen aufweisen. Foto: Nancy Heusel/Landeskirche Hannovers