Mit dem Abschluss der Planungsphase geht das Projekt „Schlossgartenumgestaltung“ in die entscheidende Phase. Mit diesen Worten beschreibt der Leiter des Städtischen Fachbereiches Planen und Bauen (Bauamt), Leon Herlt, den aktuellen Stand der 2023 begonnenen Planungsarbeiten. Insgesamt beträgt das vorgesehene Budget die Summe von 4,2 Millionen Euro. Mit 3,82 Millionen Euro wird das Projekt aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ gefördert. Mit etwa 382.000 Euro übernimmt die Stadt Stadthagen die Finanzierungslücke. Um den Schlossgarten zukunftsfähig zu gestalten, hat sich das Team um Leon Herlt an den drei Richtungsvorgaben orientiert.
Recreation, Resilienz, Renaissance
„Recreation“, übersetzt Erholung, „Resilienz“, entspricht der Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit sowie Renaissance für die Historie des Parks und Berücksichtigung des Denkmalschutzes. Die Planungsunterlagen seien vorbereitet, so Herlt, und werden dem städtischen Ausschuss für Klima- und Umweltschutz, Landschaftspflege und Mobilität (KULM) Mitte August präsentiert. Damit geht das Projekt zeitnah in die politische Beratung. Im Stadt.Raum, in der Niedernstraße 49, haben die Fachleute des Projektes eine Plakatwand erstellt, Umfassend und informativ kann sich jeder Interessierte über das Projekt, die Planungen und Ideen, aber auch zur Historie und den Hintergründen des Schlossgartens informieren. Ira Panolias und Jessica Lietzau stehen dabei zu den Öffnungszeiten mit Rat und Tat zur Seite.
Sonderöffnungzeiten im Stadt.Punkt
Mit der Installation der Ausstellung ist im Stadt.Punkt zusätzlich eine Sonderöffnungszeit jeden Donnerstag von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr eigerichtet. Nach Absprache können insbesondere für Gruppen, Schulklassen, etc. zusätzliche Führungen organisiert werden. Auch wenn jetzt, quasi auf der Zielgeraden, noch Ideen oder Vorschläge bei Lietzau und Panolias eingehen, würden diese an den Fachbereich weitergeleitet, betonte Jessica Litzau. Mit einer zurückliegenden Bürgerbeteiligung hatte sich das Planungsteam besonders mit dem Thema Recreation beschäftigt. Viele Anregungen und Wünsche seien dabei eingegangen. Was letztendlich realisiert werden könne, wollte der Amtsleiter nicht prognostizieren. Einen hohen Stellenwert hat in der Gesamtplanung aus Sicht des Leiters des Fachbereiches Planen und Bauen die Anpassung des kompletten Areals an die Folgen des Klimawandels. Bereits jetzt haben Trockenperioden und plötzliche Hochwasser, die große Bereiche unter Wasser gesetzt haben, dem Baum- und Pflanzenbestand teilweise erheblich geschadet.
Der Klimawandel setzt den Bäumen und Pfanzen zu
Auf einer der Infotafeln im Stadt.Punkt wird dieses Thema unter der Überschrift „Wege, Wasser, Wandel“ detailliert dargestellt. Vor Ort konnte Mark Brack, ein aus den Fördermitteln finanzierter Sachbearbeiter und Fachmann für das Projekt, anhand der immer noch deutlich erkennbaren Kastanienallee schildern, wie sich die Allee durch die Entnahme von kranken Kastanien bereits verändert hat. Die vorhandenen Bäume sollen möglichst erhalten und durch ein Wassermanagement unter der Oberfläche an die veränderten Bedingungen angepasst werden. Für die geplante Neuanpflanzung werden klimaresistente Baumarten ausgesucht. Im denkmalgeschützten Kernbereich ist eine intensive Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz erforderlich. Der historische Renaissance-Charakter des Schlossgartens soll erhalten bleiben. Nach Aussagen des Fachbereiches Planen und Bauen sind für fremdvergebene Aufträge an Planungsbüros und vorbereitende Maßnahmen bisher lediglich etwa 60.000 Euro ausgegeben worden – bei einem Gesamtvolumen von über 4 Millionen Euro ein denkbar geringer Betrag. 2026 soll nach Wunsch von Leon Herlt konkret festgestellt werden, was wirklich gemacht wird und was dafür benötigt werde. Laut Planung soll der Schlossgarten 2028 in neuem Glanz erstrahlen und das Projekt mit einem Bürgerfest abgeschlossen werden.