Suchergebnisse (Klimaschutz) | Schaumburger Wochenblatt

Bürgermeister Oliver Theiß und Stadthagens Stadtradeln-Koordinatorin Claudia Schößler, beim Sprühen des Werbelogos in der Innenstadt (Mai 2023). (Foto: ab)

Team Kreisverwaltung auf Platz drei

Mit insgesamt 2,597 aktiven Radlern, konnte die Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr um etwa 60 Prozent gesteigert werden (2022: 1,665 Teilnehmer). Die gefahrene Gesamtstrecke erhöhte sich von 311.609 Kilometern im Vorjahr auf 531.773 Kilometer in diesem Sommer. 162 Teams hatten sich angemeldet und registriert; von sechs Kommunen im Jahr 2022, nahmen in diesem Jahr 12 Städte und Gemeinden teil. Vor dem Hintergrund des Klimaschutzes, zeigt eine weitere Zahl eine erfreuliche Bilanz – 86 Tonnen CO2 wurden rechnerisch eingespart (2022: 47 Tonnen). Alle Zahlen stammen von der Homepage www.stadtradeln.de und können jetzt bereits bis hin zu weiteren Details nachgelesen werden. Bei den Kommunen führt Rinteln die Rangliste mit der höchsten Gesamtkilometerzahl von 101.474 km an, gefolgt von der Kreisstadt. Die Samtgemeinde Niedernwöhren hatte das erste Mal teilgenommen und erreichte mit 28.804 Kilometern einen beachtlichen sechsten Platz im Ranking. Spannend war das Rennen um den Spitzenplatz bei den Teams. Nach Tepes Worten, lieferten sich das Ratsgymnasium Stadthagen und das Adolfinum Bückeburg ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Letztendlich siegte das Ratsgymnasium mit einem Vorsprung von lediglich 200 Kilometern (37.500) vor dem Adolfinum (37.300 Kilometer). Platz drei im Teamranking belegte die Kreisverwaltung mit 30.945 Kilometern. Im Durchschnitt legte jeder Teilnehmer in Schaumburg während der drei Wochen 161 Kilometer zurück. Bezogen auf die Einwohnerzahl, rutscht die Samtgemeinde Bad Nenndorf auf Platz eins mit 4,84 zurückgelegter Strecke pro Einwohner. „Kilometer-Sammler war wieder einmal die Altersgruppe der „Rentner“ - also die Älteren,“ gab Tepe einen tiefen Einblick in die Statistik. Männer und Frauen waren etwa gleichstark vertreten. Interessant werden die online erfassten Daten für den Radverkehrsbeauftragten Tepe ab Herbst, wenn weitere Streckeninformationen auf der „Heatmap“ veröffentlicht werden. Nicht alle Kommunen in Deutschland fahren im selben Zeitraum, darum liegt die „Heatmap“ erst nach Ende aller Aktionen vor. Hier liegen dann Daten zu Auslastung der benutzten Straßen und Wege, Fahrtrichtung, gefahrenen Geschwindigkeiten und vielen weiteren Einzelheiten vor – eine sehr aussagekräftige Datengrundlage für die Radwegeplanung im Landkreis. Nach ersten eigenen Auswertungen, stellte Ferdinand Tepe fest, dass die bisherige Planung und die Realität gut zusammenpassen. Gerade am Beispiel der stark frequentierten Strecken längs des Mittellandkanals, konnte er dieses bereits jetzt erkennen. Auch an der Bundesstraße 65 zwischen Stadthagen und Kobbensen, ist deutlich erkennbar, dass die Nordseite längs der Fahrbahn stärker frequentiert wurde – dieses war in der Planung auch so vorgesehen. Eine Siegerehrung folgt demnächst.
Elena Gellermann (li.) und Geschäftsführer Horst Roch. (Foto: ab)

„Solar vom eigenen Dach“!

Mit diesen Worten fasste der Geschäftsführer der Energieagentur Schaumburg, Horst Roch, das Ziel der neuen Kampagne zusammen. Mit dem aktuellen Angebot will die Agentur in einer Kooperation mit der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen und der Verbraucherzentrale Hauseigentümerinnen und -eigentümer animieren, ihre Dächer mit Photovoltaik (PV) zu bestücken. Unter dem Motto: „Solar vom eigenen Dach2 bietet die Klimaschutzagentur Beratungen auf verschiedenen wegen an. Erste Informationen können die Interessenten bereits telefonisch erfragen. Für Vorträge, Basisveranstaltungen, teilweise online, teilweise im Gebäude am ehemaligen Stadthäger Krankenhaus, ist eine vorherige Anmeldung erforderlich. Fachlich versierte Klimaschutzberater geben Auskunft über technische, wirtschaftliche, aber auch finanzielle Aspekte. Gerade in dem letzten Bereich hat sich in der letzten Zeit vieles geändert. Für einen Großteil der neuen PV-Anlagen wird keine Umsatzsteuer mehr berechnet, was bedeutet, dass Module und Speicher ohne Mehrwertsteuer angeschafft werden können. Roch und seine Mitarbeiterin Elena Gellermann zeigten anhand einer Reihe von Beispielen auf, welche Vorteile eine eigene PV-Anlage, auch bei den mittlerweile niedrigen Einspeisevergütungen, für den Hauseigentümer hat. „Energie, die wir selbst erzeugen, müssen wir nicht teuer dazukaufen“, umschreibt der Geschäftsführer die Grundidee. PV sei in einem so dicht besiedelten Bereich, wie Schaumburg die erste Wahl, weil es für Windräder zu viele Einschränkungen gäbe. Eine Übersicht über geeignete Dächer kann sich jedermann über das frei zugängliche Solarportal Schaumburg verschaffen. Die selbst erzeigte Energie aus Sonnenkraft sei „gnadenlos günstig“, so Roch, sein Wunsch sei es, in 10 Jahren alle Dächer, die möglich sind, mit PV auszustatten. Zurzeit sei ein Sinken der Materialkosten zu beobachten, so Roch, ein Problem sei jedoch der anhaltende Mangel an Personal im Handwerk. Neben den Vorteilen für den Nutzer ist die massive Erhöhung der Zahl privater PV-Anlagen für das Erreichen der Ziele zur Energiewende dringend nötig. Wie das Schaumburger Wochenblatt in einer der letzten Ausgabe grafisch dargestellt hatte, ist für das Erreichen der gesetzlichen Klimaziele in Niedersachsen die Installation von circa 13.000 PV-Anlagen pro Woche in den Jahren 2022 bis 2030 erforderlich (Quelle: bdew). Vorläufig bis Ende Juni können sich Hauseigentümerinnen und -eigentümer für die Solar-Kampagne anmelden. Neben den telefonischen Beratungen und der Teilnahme an Informationsveranstaltungen, bietet die Agentur zusätzlich eine individuelle Beratung vor Ort an – diese ist nicht kostenlos, wie alle anderen Angebote, sondern wird mit einem Anteil von 30 Euro berechnet. Weitere Informationen zur Solar-Kampagne finden Sie unter: www.energieagentur-shg.de. Anmeldemöglichkeiten zu den Veranstaltungen gibt es telefonisch unter 05721/96718-60 sowie per Mail unter: info@energieagnetur-shg.de.
Mitinitiator Janning erläutert im April letzten Jahres Ministerpräsident Weil das PV-Projekt auf der Halde. (Foto: ab)

Der 7. März soll den Durchbruch bringen

Hierzu hatte der Landkreis Schaumburg eingeladen. Das Besondere an dieser Gesprächsrunde ist die Teilnahme einer bislang an dem Großprojekt ehr wenig beteiligten Behörde. Zum ersten Mal wird ein Vertreter des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz (MU) direkt an den Gesprächen teilnehmen. Anfang April 2022 hatte der Geschäftsführer von „PV Estate“, Dennis Seibert, das Projekt in Stadthagen vorgestellt. Ende April besuchte der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil die Halde Georgschacht und bezeichnete das Vorhaben für die Kreisstadt - auf 24 Hektar Fläche Photovoltaik zu installieren - als „Standort der Zukunft“, auch um Niedersachsen als „… das Land der Energiewende…“ werden zu lassen. Jörg Janning vom Verein „Bürgerenergiewende Schaumburg“ hatte die Begrüßung des Ministerpräsidenten sowie des damaligen Noch-Landtags-Kandidaten Jan-Philip Beck übernommen und gab einen Einblick in das größte PV-Freiflächen-Projekt in Niedersachsen. Auf konkretes Nachfragen des Spitzenpolitikers, ob es „geschwindigkeitshemmende“ Faktoren bei dem Projekt gäbe, waren sich die anwesenden Initiatoren einig, dass die noch ausstehenden notwendigen Beschlüsse bei Kommunal- und Stadtverwaltung nicht als „ernsthafte Hürden“ anzusehen seien. Die Folgegespräche zwischen den Verwaltungen, teilweise unterschiedliche Rechtsauffassungen und die Tatsache, dass die erforderlichen Flächen mehreren Eigentümern gehören und diese sehr unterschiedliche Nutzungsvorstellungen mitbrachten, führte zu immer wieder neuen Verzögerungen.
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