Pressestatement
Die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers und der Schaumburger SPD-Landtagsabgeordnete Jan-Philipp Beck nehmen kritisch Stellung zur heutigen Vorstellung der Vorzugsvarianten 3 und 4 für die NBS/ABS Hannover-Bielefeld durch die Deutschen Bahn:
„Die heute von der Deutschen Bahn vorgestellte Entscheidung, die Varianten 3 und 4 als Vorzugstrassen für die Bahnstrecke Hannover-Bielefeld auszuwählen, ist ein schwerer Schlag für unsere Region. Besonders der Landkreis Schaumburg und hier allen voran die Stadt Bückeburg sowie die Gemeinde Suthfeld und deren Umgebungen wären von diesen Planungen massiv betroffen. Diese geplanten Vorzugstrassen würden durch den Bau einer Neubautrasse eine erhebliche Zerschneidung der Landschaft und Eingriff in die bestehende Natur und Umwelt, wie beispielsweise die Bückeburger Niederung, bedeuten.
Für viele Menschen vor Ort bedeutet diese Entscheidung nach Jahren des Engagements im Beteiligungsprozess eine erneute Unsicherheit. Anstatt echter Mitgestaltung erleben wir ein Verfahren, das sich zunehmend als politische Nebelkerze entpuppt: Viele Hinweise aus der Region, darunter fundierte Vorschläge zu Alternativrouten, scheinen unter dem Deckmantel des 31-Minuten-Fahrziels schlicht ignoriert worden zu sein. Das Vertrauen in einen transparenten Beteiligungsprozess wird so zerstört. Die Frustration wäre am Ende geringer gewesen, wenn der Schein der Beteiligung gar nicht erst in Angriff genommen worden wäre.
Ferner ist dadurch zu befürchten, dass auch die Anliegerinnen und Anlieger an der Bestandsstrecke nicht mehr von Verbesserungen, wie zum Beispiel einem optimierten Lärmschutz, profitieren werden.
Hinzu kommt, dass die Finanzierung des Projekts nach wie vor völlig offen ist. Niemand kann derzeit erklären, wann, wie oder in welchem Umfang diese Trasse mit einem voraussichtlichen Finanzvolumen im zweistelligen Milliardenbereich überhaupt realisiert werden soll. Trotzdem wird die Bevölkerung schon jetzt mit unklaren Planungen konfrontiert, was verständlicherweise für große Verunsicherung und Unmut sorgt.
Unsere Position und die der heimischen SPD bleibt deshalb klar: Der sogenannte Deutschlandtakt muss neu berechnet werden. Durch eine Drehung des Knotenpunkts im Bahnhof Hannover lassen sich beispielsweise andere Fahrzeiten ohne Neubautrassen quer durch unsere Region erreichen, die darüber hinaus realistisch finanzierbar sind. Eine intelligente Lösung muss die Interessen von regionalen Fahrgästen, der Umwelt, Wirtschaft und Anwohnerinnen und Anwohnern gleichermaßen berücksichtigen. Dafür setzen wir uns weiterhin entschieden ein. Nun gilt es, sich die heute veröffentlichen Unterlagen in Abstimmung mit allen beteiligten Akteuren noch einmal genau anzuschauen und das weitere Vorgehen der Region gemeinschaftlich abzustimmen.”