Kreisschülerrat informiert sich über die Förderschule | Schaumburger Wochenblatt

Kreisschülerrat informiert sich über die Förderschule

Im Informationsgespräch mit dem Schulleiter Andreas Oelke (Mitte), Dieter Helle (li.) und Jannik Haschke. (Foto: privat)
Im Informationsgespräch mit dem Schulleiter Andreas Oelke (Mitte), Dieter Helle (li.) und Jannik Haschke. (Foto: privat)
Im Informationsgespräch mit dem Schulleiter Andreas Oelke (Mitte), Dieter Helle (li.) und Jannik Haschke. (Foto: privat)
Im Informationsgespräch mit dem Schulleiter Andreas Oelke (Mitte), Dieter Helle (li.) und Jannik Haschke. (Foto: privat)
Im Informationsgespräch mit dem Schulleiter Andreas Oelke (Mitte), Dieter Helle (li.) und Jannik Haschke. (Foto: privat)

Zur persönlichen Information über die Situation in der einzigen Förderschule Schule im Landkreis, besuchte Kreisschülersprecher Jannik Haschke die „Schule am Deister“, in Rodenberg. In einem ausführlichen Gespräch mit dem Schulleiter Andreas Oelke erhielt er ausführliche Einblicke in den Schulalltag und aktuellen Herausforderungen. Mit dabei war Dieter Helle vom lokalen Behindertenbeirat der Samtgemeinde Rodenberg.

Zum Ortstermin gehörte eine Besichtigung der Schul- und Fachräume. Hierbei zeigte sich Haschke besonders beeindruckt von den vielfältigen Förderangeboten, mit denen Schülerinnen und Schüler individuell begleitet und gezielt auf ein möglichst selbstständiges Leben vorbereitet werden. Der praxisnahe Unterricht, der Alltagsthemen wie Haushaltsführung, Mobilität und Berufsvorbereitung in den Mittelpunkt stellt, verdeutliche, wie wichtig diese Schulform für die Entwicklung der jungen Menschen mit Förderbedarf sei.

Haschke wurde verdeutlicht, welche Auswirkungen der starke Anstieg der Schülerzahl in den vergangenen Jahren an dieser Schule hat, die dadurch zusätzlich vor großen Herausforderungen steht. Besonders der gewachsene Raumbedarf und der Mangel an Förderlehrktäften und pädagogischen Mitarbeitenden begrenze die Möglichkeiten der Schule, erläuterte der Schulleiter. Besonders die Eltern stünden häufiger vor der Frage, ob ihr Kind an einer Regelschule ausreichend gefördert werden kann oder ob eine spezialisierte Einrichtung der bessere Weg ist. Viele Eltern wünschen sich für ihr Kind mit Förderbedarf eine Förderung an einer Förderschule, wie die in Rodenberg.

Haschke sieht als Kreisschülerratssprecher in seinem Besuch der Schule nicht nur eine Möglichkeit zum Austausch, sondern auch als Signal: „Die Bedürfnisse von allen Schülerinnen und Schülern mit und ohne Beeinträchtigungen müssen Berücksichtigung in der Politik finden.“ Dafür würden sich in Rodenberg der engagierte Behindertenbeirat und der Jugendbeirat einsetzen. Nur wenn alle Beteiligten – Lehrkräfte, Politik, Eltern und nicht zuletzt die Schülerinnen und Schüler selbst – zusammenarbeiten, kann echte Teilhabe gelingen. „Ich freue mich sehr über das Angebot von Jannik Haschke, bei einer Schülersitzung der Schülervertretung (SV) der Schule am Deister teilzunehmen. Eine entsprechende Einladung wird sicher bald erfolgen“, so der Schulleiter Andreas Oelke. Dieses Gespräch wurde initiiert, da Haschke einen Schwerpunkt drauf legt, dass alle Schülerinnen und Schülern im Landkreis gehört werden und durch den Kreisschülerrat vertreten werden. Aktuell gibt es keine Mitglieder der Förderschule im Schülerrat.

Der Besuch machte nach Ansicht des Kreisschülersprechers deutlich, welche Folgen politische Entscheidungen für die Förderschulen haben. Mit der 2013 beschlossenen Abschaffung der Förderschule Lernen (auch LE abgekürzt) in Niedersachsen, wurde eine zentrale Säule sonderpädagogischer Förderung aufgegeben. „Kinder, die zuvor in dieser Schulform gezielt unterstützt wurden, besuchen seither überwiegend Regelschulen im Rahmen der Inklusion. Dies führt in der Praxis zu großen Herausforderungen. Trotz Bemühungen der Lehrkräfte, führt die Eingliederung in Regelschulen meist zu Frustration und ein verringertes Selbstwertgefühl“, waren sich die Gesprächsbeteiligten einig. Daher wollen viele Eltern ihre Kinder gerne wieder in eine Förderschule geben.


Winfried Gburek
Winfried Gburek
Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt
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