Während in den zuständigen Ausschüssen der Samtgemeinde Rodenberg Machbarkeitsstudien für die Julius-Rodenberg-Grundschule zur Einrichtung der Ganztagsbetreuung 2026 – unter Berücksichtigung der Raumaufteilung mit der Förderschule „Schule am Deister“ diskutiert werden – wurden bereits Beschlüsse im Schul- und Berufsschulausschuss des Kreistages gefasst, die für die weiteren Planungen der Grundschule in Rodenberg sicherlich von Bedeutung sind, nach Kenntnis dieser Zeitung allerdings von den Rodenberger Ausschüssen nicht berücksichtigt wurden, beziehungsweise ihnen gar nicht bekannt sind.
Es geht hierbei um den Raumbedarf der Schule am Deister, die Räume in der Julius-Rodenberg-Grundschule nutzt und unter massiver Raumnot leidet. „Bereits im Schuljahr 2026/27, spätestens jedoch zum Schuljahr 2027/28, ist mit einer weiteren Verschärfung der Raumsituation an der Förderschule in Rodenberg zu rechnen“, heißt es in einer Vorlage vom Kreisausschuss. Grund ist ein massiver Anstieg der Schülerzahlen dieser Schule, der auch in Zukunft erwartet wird, wie die Kreistagsabgeordnete Sandra Schauer-Bolte (SPD), Mitglied im Schul- und Berufsschulausschuss des Kreistages, auf Anfrage dieser Zeitung nachdrücklich bestätigte. Vor diesem Hintergrund sei es dringend erforderlich, „Alternativen zu erarbeiten und eine mittel- und langfristige Lösung zu suchen, die dauerhaft tragfähig ist“.
Angedacht sei in Kooperation mit der Samtgemeinde Rodenberg, die dringend ihre Grundschule erweitern müsse, um dort die Rahmenbedingungen für eine angemessene Ganztagsbeschulung zu schaffen, vier weitere Unterrichtsräume zu erstellen, die von der Grundschule genutzt werden und entsprechende Unterrichtsräume im gemeinsam genutzten Gebäude freisetzen. Derzeit sei jedoch nicht absehbar, „ob und wann die Samtgemeinde ihre Planungen zum Abschluss bringt und ein Gebäude für die Grundschule errichtet“.
„Weitere Container sind auf dem Grundstück beziehungsweise dem nahen Umfeld der Schule kaum zu verwirklichen“, heißt es weiter. Insofern könne voraussichtlich nur eine Außenstelle eine tragfähige Lösung bringen. „Die Möglichkeit der Nutzung der IGS Obernkirchen hat sich für die nahe Zukunft zerschlagen, da dort vorübergehend die Grundschule Obernkirchen mit einer Außenstelle untergebracht ist, um diese während der dortigen Baumaßnahmen zu entlasten.“ In Betracht kommen könnte eine Kooperation der Abschluss- und Vorabschlussklassen der Förderschule Rodenberg mit den BBS Stadthagen.
Langfristig sei nach gegenwärtigem Stand immer deutlicher, dass eine zweite Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung erforderlich werden könnte. Bei vielen umliegenden Schulträgern sei dies bereits der Fall. Es könnte eine zweite Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung perspektivisch am Standort der IGS Oberstufe in der Innenstadt von Stadthagen realisiert werden. Diese wäre vermutlich ab dem Schuljahr 2027/28, spätestens 2028/29 nach dem Umzug der IGS Oberstufe an Standort der ehemaligen Hans-Christian-Andersen-Schule, verfügbar.
Um bis zum kommenden Schuljahr ein tragfähiges Konzept zu entwickeln, erhielt die Kreisverwaltung einen entsprechenden Prüfauftrag. Dazu wurde der Beschluss gefasst, dass der Schul- und Berufsschulausschuss dem Kreisausschuss empfiehlt, die Kreisverwaltung zu beauftragen, „ein Konzept zur vorübergehenden Unterbringung von Klassen der Förderschule geistige Entwicklung Rodenberg zu entwickeln, um die Schülerinnen und Schüler in den Schuljahren 2026/27 bis 2027/28 angemessen beschulen zu können.“ Außerdem solle die Verwaltung ein langfristiges Konzept zur Beschulung der Förderschüler mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung im Landkreis Schaumburg unter möglicher Einrichtung einer zweiten Förderschule erarbeiten. Die so umschriebene Einrichtung einer zweiten Förderschule könnte entsprechende Auswirkungen auf die Planungen für den Raumbedarf der Rodenberger Grundschule haben.