(Möllenbeck) | Schaumburger Wochenblatt

Der gemischte Chor „Polyhymnia“ aus Möllenbeck feiert seinen 125. Geburtstag mit einem großen Chorkonzert in der Möllenbecker Klosterkirche am Sonntag, 15. Juni, ab 14.30 Uhr. In der Pause gibt es ein riesiges Tortenbüfett. (Foto: ste)

125 Jahre Chorgesang werden gefeiert

Das Jubiläumskonzert zum 125. Geburtstag des Möllenbecker Gesangverein „Polyhymnia“ soll am Sonntag, 15. Juni, ab 14.30 Uhr in der Klosterkirche Möllenbeck ein ganz besonderes Event werden. Schon immer waren die Klosterkonzerte des Vereins ein Jahres-Highlight, doch in diesem Jahr wird mit der 125-Jahr-Feier noch ein i-Tüpfelchen oben draufgesetzt. Nach dem Motto „Gemeinsam singen – Freude haben – Freude bringen“ hat der Verein auch tolle Gastchöre gewinnen können. Der Gospelchor „Joyful Voices“ aus Deckbergen, die „Chorios“ aus Dörentrup, der Schaumburger Jugendchor, der Gesangverein Krankenhagen, Aurelia Martens am Cello und Gudrun Strathe an der Orgel werden den Konzertnachmittag in der Kirche bereichern. Auch wenn die Musik an erster Stelle steht, so verspricht das große Tortenbüfett in der Konzertpause ein weiteres Highlight zu werden. „Viva, es lebe die Musik“ freut sich der Verein daher auf viele Besucher bei freiem Eintritt in der wunderbaren Klosterkirche mit ihrer besonderen Akustik. „Polyhymnia Möllenbeck“ wurde am 27. Januar 1900 gegründet und seit 1989 ist Rainer Brückner Vorsitzender des seit 2016 gemischten Chores, in dem aktuell 42 Mitglieder aktiv mitsingen. Aurelia Martens ist seit 2021 Chorleiterin und die begnadete Cellistin wird mit eigenen Beiträgen auch zu einem gelungenen Nachmittag beitragen.
Das Artenschutzhaus der Firma Reese aus Möllenbeck in Stemmen ist ein Vorzeigeprojekt in Sachen Natur- und Artenschutz. (Foto: ste)

Neues Leben in altem Haus

Artenschutzhäuser eignen sich als Ausgleichsmaßnahmen zu Eingriffen in die Umwelt und bieten verschiedenen Tierarten Ersatzquartiere. Ein besonders gelungenes Artenschutzprojekt in Form eines solchen Hauses betreibt die Unternehmensgruppe Reese in Stemmen. Mit diesem zukunftsweisenden Projekt wird nicht nur ein neuer Lebensraum für teils bedrohte Tierarten geschaffen, sondern auch ein interaktives Bildungsangebot für Naturfreunde und Interessierte etabliert, welches ab sofort als virtueller Rundgang auch online erlebt werden kann. Der digitale Rundgang bietet detaillierte Einblicke in die architektonischen Maßnahmen und die ökologischen Konzepte des Projektes und somit einen barrierefreien Zugang zu jeder Jahreszeit, ohne das Brutgeschehen zu stören. Der Rundgang bietet darüber hinaus die Möglichkeit kontinuierlich Daten und Medien wie Videos hinzuzufügen. Ergänzt wird das Angebot durch eine Informationstafel direkt vor dem Gelände, die fundierte Hintergrundinformationen zu den umgesetzten Maßnahmen und den fachlich spannenden Ergebnissen des laufenden Monitorings präsentiert. 2020 richtete die Kieswerks H. Pampel GmbH & Co. KG das Haus ein. Im Keller ist ein Winterquartier für Fledermäuse und Amphibien, Nisthilfen für Vögel und Insekten wurden im Restgebäude installiert. Begleitmaßnahmen waren eine Begrünung der Außenfassade sowie die Anlage einer Obstwiese. Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die Tiere das Angebot annehmen. Es konnten mindestens 21 Vogelarten nachgewiesen werden, für mindestens neun Fledermausarten konnte mithilfe von bioakustischen Erfassungen die Nutzung des Areals als Jagdhabitat und Quartier festgestellt werden. Die angelegten Gewässer auf dem umgebenden Gelände bieten dem in Niedersachen als gefährdet eingestuften Kammmolch einen geeigneten Lebensraum. Steinmarder und Waldkauz machen es sich im Schornstein gemütlich. Das Projekt, so heißt es vom Unternehmen, sei ein herausragendes Beispiel für praxisnahe, innovative Lösungen, die den Erhalt unserer Lebensräume fördern. Unter https://www.artenschutzhaus-stemmen.de hat man jetzt virtuelle Einblicke in das Haus und kann sich – ohne die Tiere zu stören – über den Mehrwert für den Naturschutz informieren.
Symphonie-Konzert der Extra-Klasse
Kunstausstellung im KlosterKunst im KlosterChorkonzert mit grandiosem TortenbuffetSanierungsarbeiten auf Bundesstraße 238Sanierung der Ortsdurchfahrt MöllenbeckWeihnachtsfeier
Konzert, Kaffee, Kuchen
„Herzpanik” im KlosterKunst im KlosterKinderaktionstag im Kieswerk
Öffentlicher Vortrag 
beim Hospizverein
Idyllische Wegeführung und zuverlässige Markierung sorgt für die Auszeichnung. (Foto: privat)

Ri 9: Die Kahlenberg-Route ist Qualitätswanderweg

Wandern liegt voll im Trend. Outdoorsportarten haben Konjunktur. Das konnte jetzt auch Matthias Gräbner als Geschäftsführer des Touristikverband Westliches Weserbergland (TWW) erfahren, als auf der Messe „TourNatur“ in Düsseldorf der Deutsche Wanderverband mehrere Qualitätswanderwege im Weserbergland auszeichnete. Dabei erhielt die Kahlenberg-Route (Ri9) zwischen den Rintelner Ortsteilen Möllenbeck und Krankenhagen zum ersten Mal die Urkunde „Qualitätswanderweg Wanderbares Deutschland“ in der Kategorie „traumtour”. Der etwa 7,5 Kilometer lange Rundweg führt von Möllenbeck ins Nordlippische Bergland. Dabei verläuft die Route durch die charakteristische Kameslandschaft des Kahlenbergs, die durch Kies- und Sandabbau geprägt ist und bietet einzigartige Ausblicke sowie eine abwechslungsreiche Natur. Am Ende der Wanderung lädt der Möllenbecker Findlingsgarten mit Informationstafeln über die geologische Geschichte der Region zum Verweilen ein. Das Zertifikat „Qualitätswege Wanderbares Deutschland“ mit seinen Qualitätskriterien wurde vom Deutschen Wanderverband entwickelt, um den Wanderwünschen nach abwechslungs- und aussichtsreichen Wanderwegen in natürlicher Umgebung mit einer zuverlässigen Markierung und guter Infrastruktur am Wanderweg gerecht zu werden. Neben dem Fernwanderweg Weserbergland-Weg (XW) und der Drei-Burgen-Route (RI5), die beide ebenfalls erfolgreich rezertifiziert wurden, umfasst das Wanderangebot im Bereich der Stadt Rinteln mit der Kahlenberg-Route (Ri9) nun einen dritten Wanderweg, der ebenfalls den Anforderungen des Zertifikats „Qualitätswege Wanderbares Deutschland“ entspricht.
Wie fit man auf die 90 zugehen kann, das zeigt Heinz Schulz, der mit 17 in die Polyhymnia eintrat und mittlerweile 70 Jahre dabei ist.  (Foto: ste)

Lockere Probenabende mit klar definiertem Ziel

Aus der Pandemie ist der Gesangverein Polyhymnia aus Möllenbeck ohne nennenswerte Verluste herausgekommen und Vorsitzender Rainer Brückner beschwor auf der Jahreshauptversammlung auch den Zusammenhalt der Sängertruppe und lobte die große Unterstützung aus dem Dorf: „Wir haben 70 Förderer; das ist einfach Klasse!“ Allein, es fehlt an aktiven Männern. Während die Frauen immer zahlenmäßig stärker werden, sind die Männer nicht nur in der Unterzahl, sie scheinen auch „...Angst vor den Frauen“ zu haben, scherzte Brückner, der neuen Aktiven Mut machen wollte: „Singen ist gesund, das zeigt auch unser Sangesfreund Heinz Schulz, der dem Verein schon 70 Jahre treu ist!“ Unter der neuen Chorleiterin Rafaela Martens werden in der Polyhymnia auch neue Impulse gesetzt, was die Qualität des Chorgesangs angeht. Sie will mit Engagement und jeder Menge Spaß bei lockeren Probenabenden den Feinschliff des Gesangs verbessern und das funktioniert bislang auch prima. Und auch das Repertoire kann sich sehen lassen: „Nicht umsonst nennen wir uns auch PolyPOP“, so Brückner, weil man neben den Klassikern auch viel populäre Musik singt. Weitere Ehrungen sprach Brückner für Gudrun Strathe und Detmar Bode aus, die 30 und 52 Jahre im Verein sind. Karl-Heinrich Niehoff ist 50 Jahre dabei. Am 1. Samstag im März soll wieder das beliebte „Kränzchen” stattfinden und auch eine Fahrrad-Fahrt in den Mai ist geplant.
„Achtung, Achtung: Wir suchen noch Männer für unsere Polyhymnia!” Die Frauen und verbliebenen Männer im Chor sind immer für eine Überraschung gut und kreativ im Umgang mit dem Mangel.  (Foto: ste)

Kein Licht am Horizont: Den Frauen fehlen die Männer

„Und dann kam Corona!” Dieser Satz zieht sich bei Vereinen wie ein roter Faden durch die Bilanzen. Und das gilt auch für die „Polyhymnia” aus Möllenbeck, denn wenn beim Sport auch online Angebote möglich sind, kommt das für den Gesang aufgrund der Latenzen im Netz nicht in Frage. „So blieb es durch Corona bei ein paar Treffen im Freien”, so Petra da Silva für den Verein, dessen Mitglieder sich im zweiten Coronajahr aufgrund von Krankheit einen neuen Chorleiter suchen mussten und aus beruflichen Gründen ein sehr geschätztes Vorstandsmitglied verloren. „Der Wiederanlauf nach der Corona-Hochzeit war sehr träge, zu sehr hatten die Chormitglieder sich an Zuhausezeit gewöhnt. Außerdem mussten die Chorproben unter der neuen Leiterin von Dienstag auf Montag verlegt werden, wodurch weitere Mitglieder nicht mehr teilnehmen konnten. Der Grund, warum seinerzeit aus dem Männergesangverein ein gemischter Chor wurde, nämlich die Überalterung, setzt sich natürlich fort und obwohl wir neue weibliche Mitglieder gewinnen konnten, die Männer fehlen. Wenn sich das nicht bessert, wird ein vierstimmiger Gesang vielleicht bald nicht mehr möglich sein - und das Repertoire von Polyhymnia ist eigentlich vierstimmig”, so da Silva. Hinzu komme das alte Problem mit dem Probenraum, in Möllenbeck gibt es keine Räumlichkeiten mehr, die sich eignen: „Daher proben wir schon seit Jahren unter ungünstigen Bedingungen im Gemeinderaum der Kirche!” Da dieser elektrisch beheizt werde, steigen die Kosten hinter den alten Kirchenmauern nun an: „Aber die Sänger lassen sich trotz all dieser Hindernisse nicht unterkriegen. Ein fester Kern nimmt mit Freude an den Chorproben teil und es wurden bereits mehrere neue Lieder eingeübt!” Den ersten Auftritt gab es am 5. November bei einem Konzert in der Kirche. Und damit der Verein künftig auch in der digitalen Neuzeit ankommt, wurde neben Petra da Silva auch ein weiteres Mitglied für die Betreuung der Social Media Kanäle gewonnen.
Die Exkursionsgruppe unter der Leitung von Christian Höppner. (Foto: privat)

Naturkundlich durch das Kieswerk

Dr. Eckhard Marx vom NABU Rinteln und Christian Höppner von der patroVIT Ökologische Betriebsbegleitung führten eine naturkundliche Exkursion durch das Kieswerk Möllenbeck. Dabei ging es um die hierlebenden Tier- und Pflanzenarten. Insbesondere Amphibien, die durch ihre oft heimliche Lebensweise meist nicht direkt entdeckt werden können und die vielfältige Botanik, die sich an unterschiedlich strukturierten Bereichen angesiedelt hat. Die Exkursion wurde von der Unternehmensgruppe Reese initiiert. Treffpunkt war der Wanderparkplatz am Findlingsgarten in Möllenbeck. Von dort aus ging es für die gut 30 Teilnehmer entlang eines Buchenmischwaldes auf der Betonstraße in das Kieswerk der Unternehmensgruppe Reese. Bei der Exkursion konnten Kinder an einem Gewässer Kammmolche, Teichfrösche, verschiedene Libellenlarven und Kaulquappen hautnah erleben. Insbesondere die Offenflächen im Kieswerk Möllenbeck und die Saumbereiche zum angrenzenden Naturschutzgebiet bilden, durch die unterschiedliche Nutzung, besonders vielfältige Strukturen aus. Auf den sogenannten Ruderalflächen (brachliegenden Rohbodenflächen) haben sich unter anderem Nacht- und großblütige Königskerzen sowie verschiedene Kleearten angesiedelt. In Saumbereichen konnten verschiedene Wildrosen, wie die seltene kleinblütige Rose, festgestellt werden. Diese Flächen stellen auch für verschiedenste Insektenarten wie Ameisenlöwen, Wildbienen, Grab- und Wegwespen optimale Lebensräume dar. Alles in allem war aufgrund des großen Interesses klar, dass die angebotene Exkursion jährlich oder auf Anfrage wiederholt werden soll. Die Exkursions-Teilnehmer konnten so in wenigen Stunden verschiedenste Pflanzen- und Tierarten entdecken.
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