Die jüngsten Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst bringen auch für den Landkreis Schaumburg erhebliche finanzielle Folgen mit sich. Zum heutigen Stand kalkuliert die Kreisverwaltung für das Jahr 2025 mit zusätzlichen Personalkosten von bis zu 2,4 Millionen Euro. Diese Schätzung basiert auf den im Haushaltsjahr 2024 veranschlagten Ausgaben für das aktive Personal, wie die Pressesprecherin des Landkreises auf Anfrage des Schaumburger Wochenblatts erläuterte. Für 2026 rechnet der Landkreis mit einem ähnlichen Anstieg der Belastungen.
Zwar wurde die Vereinbarung auf Bundesebene zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern bereits beschlossen, doch befinden sich derzeit noch die sogenannten Redaktionsverhandlungen in der finalen Phase. Erst nach deren Abschluss wird Klarheit darüber herrschen, welche genauen Inhalte – etwa neue Regelungen zu Arbeitszeit oder Sonderzahlungen – umgesetzt werden müssen. Auch zur Umsetzung geplanter Verbesserungen wie flexiblere Arbeitszeiten oder zusätzlicher Urlaubstage will sich die Kreisverwaltung erst dann konkret äußern.
Noch viele offenen Fragen
Unklar bleibt derzeit ebenfalls, welche Auswirkungen der Tarifabschluss auf die Personalplanung und den künftigen Stellenbestand im Landkreis haben könnte. Möglich sei, dass mit Blick auf die personelle Lage und zunehmende Fachkräfteengpässe eine freiwillige Aufstockung der Arbeitszeiten durch Beschäftigte an Bedeutung gewinnt. Aussagen hierzu seien allerdings verfrüht, da auch diese Fragen von den genauen Inhalten des noch ausstehenden Abschlussdokuments abhängen.
Was die Haushaltsplanung betrifft, hatte der Landkreis für das Jahr 2025 vorsorglich eine ganzjährige Tarifsteigerung von 2,8 Prozent einkalkuliert. Diese Annahme deckt sich nahezu mit dem tatsächlichen Anstieg von drei Prozent, der ab April 2025 gilt. Entsprechend seien die Mehrkosten in Höhe von rund 2,49 Millionen Euro bereits in der Finanzplanung berücksichtigt worden.
Bislang sind jedoch noch keine konkreten Änderungen wirksam geworden, Auszahlungen aufgrund des Tarifabschlusses haben ebenfalls noch nicht stattgefunden. Die Kreisverwaltung beobachtet die Entwicklungen und will nach Abschluss der Redaktionsgespräche entsprechende Anpassungen vornehmen.
Thema | Zahl / Information |
---|---|
Erwartete Mehrkosten 2025 (Tarifabschluss) |
bis zu 2,4 Millionen Euro |
Erwartete Mehrkosten 2026 | ähnlich wie 2025, also bis zu 2,4 Millionen Euro |
Im Haushalt 2025 eingeplante Mehrkosten | 2,49 Millionen Euro |
Eingeplante Tarifsteigerung 2025 (prognostiziert) |
2,8% |
Tatsächlicher Tarifabschluss (ab 01.04.2025) |
3% |
Hinweis: Die genauen Auswirkungen auf Personalplanung und Umsetzung weiterer Verbesserungen sind noch offen, da die Verhandlungen laufen.