Verbandsvorsteher Wilfried Bartels erklärte bei einem Pressegespräch während der Bauarbeiten, warum die Investitionen in Höhe von rund 155 000 Euro nötig waren. Nachdem die Endverbraucher feststellten, dass ihr Leitungswasser schlecht schmeckte und roch, leitete der Wasserbeschaffungsverband umfangreiche Untersuchungen ein. Diese ergaben, dass einer der drei Brunnen des Wasserwerks diese Verunreinigung verursachte. Der Verband nahm den Brunnen umgehend aus der Förderung. Bei einer Laboruntersuchung wurde festgestellt, dass sein Wasser einen deutlich erhöhten Methangehalt aufwies. Auf die Dauer, so Bartels, könne man auf das Wasser aus diesem Brunnen jedoch nicht verzichten, um die Versorgung aller Kunden jederzeit sicherzustellen.
Spezialisten der technischen Universität Harburg ermittelten, dass mit Hilfe eines Rieslers 90 Prozent des Methans aus dem Wasser entfernt werden könnten. Ein Überprüfung mit einer Versuchsanlage bestätigte die Voraussage der Universität Harburg. Daraufhin vergab der Wasserbeschaffungsverband Obernwöhren die Aufträge für den Bau.
Helmut Feldkötter von den Stadtwerken Schaumburg-Lippe, die den Wasserbeschaffungsverband als technischer Betriebsführer unterstützen, berichtete, dass das Wasser aus dem entsprechenden Brunnen in der Anlage mehrere Meter herunterrieselt. Dabei gast das Methan aus dem Wasser aus, eine zusätzliche Belüftung erfolgt durch einen Ventilator. Sehr wichtig sei es gewesen, den richtigen Standort für die Anlage am Hang zwischen dem Förderbrunnen und dem Wasserwerk zu wählen. Immerhin sollten die Druckverhältnisse in dem System genau stimmen, um nicht zusätzliche Energie für den Betrieb von Pumpen aufwenden zu müssen. Nach einer Einstellungsphase wird die Anlage schon bald vollautomatisch laufen, abgesehen von gelegentlichen Wartungseingriffen bei eventuellen Störungen.
Wilfried Bartels wies darauf hin, dass eine Wasserpreiserhöhung trotz der Investitionen nicht vorgesehen sei. Die Kosten würden durch Einsparungen an anderer Stelle wieder aufgefangen.
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