Hanel stellte in ihrem Vortrag klar: „Sowohl Eltern als auch Pädagogen haben meist sehr wenig Ahnung, was Kinder und Jugendliche mit Computer oder Handy überhaupt machen.” Die Mitarbeiterin der Niedersächsischen Landesstelle für Jugendschutz zählte sowohl die Chancen als auch die Risiken auf, die mit der Nutzung der modernen Medien verbunden sind: Die Möglichkeiten zur raschen Informationsbeschaffung und der unkomplizierten, weltweiten Kommunikation gehen einher mit Problemen wie der Verbreitung von jugendgefährdenden Inhalten, der Versuchung der Flucht vor der Realität in virtuelle Welten und der Bedrohung durch sexuelle Belästigung. Eine technische Lösung, die Kinder und Jugendliche mit einem Filter vor gefährlichen Inhalten etwa im Internet schütze, sei nicht möglich. Es bleibe Erziehern und Eltern nur, die jungen Menschen bei ihrem Umgang mit den modernen Medien zu begleiten, hielt Hanel fest. Dazu sei es nötig, Grundkenntnisse von der Technik und den Inhalten und Aktivitäten zu haben, für die sich Jugendliche und Kinder interessieren. Dann sei es möglich, als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen und Sicherheitsregeln zu vereinbaren.
Hanel wies darauf hin, dass das Niedersächsische Sozialministerium eine Fortbildung zum Eltern-Medien-Trainer anbiete. Die Teilnehmer erwerben Kenntnisse über Medieninhalte und Medienwirkungen sowie Jugendschutz. Die Absolventen der Fortbildung sollen später Elternkurse anbieten, in denen Väter und Mütter Unterstützung für den Umgang mit Medien in der modernen Erziehung erhalten sollen. Bewerber aus Schaumburg hätten gute Chancen, angenommen zu werden, weil im Landkreis noch kein Eltern-Medien-Trainer ausgebildet worden sei.