Gleichzeitig richtet Hermann Gärtner, Gründer und Stiftungsvorstand, ein dringendes Appell an die „Sonnenkinder des Lebens”: Die Einnahmen in diesem Jahr von 465 000 Euro decken sichtlich nicht die Ausgabenseite - und die hätte bei rund 400 bis 500 Anfragen sicherlich noch größer ausfallen können.
Obwohl Gärtner und Beirat in diesem Jahr den Familien mit behinderten Familienmitgliedern den Vorrang gaben und - unter ausdrücklicher Befürwortung der Institutionen - die Einrichtungen „nur” mit rund 40 Prozent ihrer sonstigen „Bescherung” bedachten, darf sich die Paritätische Gesellschaft Behindertenhilfe (PGB) freuen: Mit insgesamt 4 000 Euro für Stadthagen und Rinteln wird ihr Plan, in der neuen Werkstatt in Rinteln einen „Snoezel”-Raum herzurichten, finanziell unterfüttert. Der Entspannungs- und Wahrnehmungsraum sei für die Behinderten eine tolle Sache, lobte Gärtner das Vorhaben.
„Ohne „porta möbel” hätten wir nur die Hälfte an Spenden”, hob Gärtner das Engagement seiner Firma hervor. Nach der Wiedereröffnung des Geschäfts in Barkhausen beispielsweise seien 50 000 Euro in die Stiftung geflossen. Die Belegschaft aus Zwickau habe aus Eigeninitiative 2 500 Euro zusammengesammelt. „So etwas macht glücklich und bewegt zugleich”, versucht Gärtner seine Gefühle in Worte zu fassen.
Wie auch die Anträge berühren, in denen die persönlichen Lebenssituationen oft sehr eindrücklich offenbart werden.
Für 21 Familien erfüllt sich nun ihr Wunsch nach einem Besuch bei einem bekannten ukrainischen Arzt für spezielle Heilbehandlungen. Mit je 2 500 Euro aus der Stiftung werden sie unterstützt. Je 4 000 Euro erhalten 24 Familien, die um eine Delphintherapie baten. Spontan übergab Gärtner „ohne Genehmigung” seines Beirats zusätzlich sechs Familien insgesamt 18 000 Euro für diese Therapie, die er auf einer Benefizveranstaltung einer kleineren Stiftung kennengelernt hatte. Eine Finanzspritze zum behindertengerechten Umbau des Autos zwischen 3 000 und 5 000 Euro gab es für 22 Familien. Die Diakonie Michaelshoven in Köln erhält 10 000 Euro, die Bodelschwinghschen Anstalten Bethel, das Diakonische Werk Minden und der Wittekingshof Diakonische Stiftung bekommen je 25 000 Euro, zehn Lebenshilfen werden wie jedes Jahr mit 5 000 Euro bedacht.
Die Liste der bedachten Familien und Institutionen, die hier noch nicht zu Ende ist, täuscht nicht darüber weg, dass es „ohne „porta möbel” düster” aussähe mit der Stiftung.
Jeder Cent ist wichtig, um den Menschen mit geistiger Behinderung bei der Bewältigung ihres Lebens ein Stück Weg zu ebnen. Gärtner erklärt wiederholt, dass die Stiftung keine Kosten hervorrufe, somit die gesamten Spenden dorthin fließen, wo sie gebraucht werden. Unter www.andreas-gaertner-stiftung.de sind Informationen abrufbar. Foto: mr