Positiv entwickelt hat sich die Zahl der Einbrüche und des Diebstahls, die meist besonders starken Einfluss auf das subjektive Sicherheitsempfinden haben. Der Appell vom Chef der Kriminalpolizei, Michael Panitz, richtet sich darüber hinaus an alle Autofahrer. Gerade lose Navigationsgeräte, Laptops auf dem Rück- oder Handtaschen auf dem Beifahrersitz verleiten zum Diebstahl. Die Polizei Stadthagen hatte daher in der vergangenen Vorweihnachtszeit gemeinsam mit der Bereitschaftspolizei und dem Weißen Ring eine durchaus erfolgreiche Aufklärungskampagne durchgeführt. Im Bereich der Vermögensdelikte gab es nur wenige Fälle, nur eine Personengruppe war aufgrund der zahlreichen Tatbestände, rund 70, besonders in das Visier der Fahnder geraten. Erfolge zeigt auch die Arbeit in Bezug auf Rauschgiftdelikte. Die Polizei, so Panitz, konzentriere sich auf den Zwischenhandel und erhöhe somit den Verfolgungsdruck. Eine offene Drogenszene sei in Stadthagen nicht zu beobachten und „die leichte Verfügbarkeit auf der Straße wollen wir verhindern”, so Schroeder. Ein negativer Trend ist hingegen beim Tatbestand der Körperverletzung und der Sachbeschädigung zu verzeichnen. Ein Plus von 28 Prozent, „das ist enorm”. Gerade in Verbindung mit Alkohol komme es vermehrt zu Auseinandersetzungen - 30 Prozent der Täter handeln unter Alkoholeinfluss. Meist, betont der Leiter des PK, würde die Beteiligten sich kennen und kämen zu zwei Drittel aus Schaumburg. Auffällig ist auch, dass viele Täter über ein geringes Bildungsniveau und oft über einen Migrationshintergrund verfügen. Umso wichtiger sei es, dieses Thema offen anzusprechen und gemeinsam die Integrationsbemühungen zu verstärken. Die Zusammenarbeit mit Schulen und der Stadt zeige, wie bei den Abifeten zu beobachten, erste Erfolge. Platzverweise von bis zu sechs Monaten haben sich hier als besonders wirkungsvoll erwiesen. Allerdings sei es auch ein gesellschaftliches Problem, dass Jugendliche vermehrt zu Alkohol greifen und ihre Konflikte gewaltsam lösen. Als Prävention für Jugendkriminalität gilt daher auch das Vorgehen gegen häusliche Gewalt, wie der Präventionsbeauftragte Axel Bergmann erläutert. 55 Strafverfahren waren im vergangen Jahr eingeleitet worden, in 40 Fällen waren auch Kinder betroffen. Mit vier Jugendsacharbeitern stellt sich das PK Stadthagen der Aufgabe. Die gute Vernetzung mit Institutionen und Behörden sowie die Sicherheitskonferenz helfen, gemeinsame Strategien zu entwickeln, die langfristig Abhilfe schaffen und die Sicherheit in der Kreisstadt weiter erhöhen.
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