Seit zwei Jahren betreuen die Mitarbeiter des Ambulanten Palliativdienstes (APD) Schaumburg der Arbeiterwohlfahrt Schaumburg schwerkranke Menschen und ihnen nahe stehende Personen in psychologischer und physischer Hinsicht. Auf der Informationsveranstaltung am vergangenen Sonnabend gaben sie einen Einblick in ihre Arbeit.
Vor und in ihrem Büro in der Echternstraße 38, sorgten Monika Henze und ihr Team mit Crepes, Tee, Kaffee und liebevoll dekorierten Informationstischen dafür, ein wenig die Hemmschwelle abzubauen. Marianne Friedrich, Inhaberin des Buchladens, und Nachbarin, beteiligte sich mit einer Buchausstellung an der Veranstaltung. Olaf Schrage, als Seelsorger für den APD tätig, las in seiner Lesung humorvolle, nachdenkliche und tröstliche Passagen aus verschiedenen Büchern vor. Liane Hunte, Palliativfachkraft in der Palliativpflege, führte bei interessierten Besuchern eine „Happy-Mind-Armmassage” durch, die in Kombination mit ätherischen Ölen beruhigende, entspannende und aufheiternde Wirkung zeigt. Sie ist für die Erkrankten genauso geeignet wie für die Angehörigen. Die Massage ist leicht erlernbar und kann nach einer Einweisung von jedem zu Hause angewandt werden.
„Es geht nicht um den Tod, sondern um eine gute Begleitung”, fasst Henze ihre Arbeit zusammen. Das dazu mehr gehört als eine Massage liegt auf der Hand. Im Vordergrund steht die umfassende psychosoziale Beratung und Betreuung. Individuelle Wünsche und Gedanken werden gemeinsam miteinander besprochen. Wichtig für eine optimale Betreuung ist die rechtzeitige Kontaktaufnahme mit dem APD. Oft suchten Angehörige erst das Gespräch, wenn der Erkrankte nach einem Krankenhausaufenthalt bereits zu Hause gepflegt wird. Häufig kann der APD bereits im Vorfeld viel erledigen und managen, um eine wunschgerechte Versorgung daheim gewährleisten zu können. Eine enge Zusammenarbeit mit Ärzten, Pflegediensten, Krankenhäusern, Hospizdiensten und anderen Einrichtungen besteht.
Zurzeit arbeiten acht Fachkräfte, inklusive des pensionierten Altenpflegers Adolf Schrage, im APD, die ihre Tätigkeit neben ihres „normalen” Berufes ausführen. Für jeden engagierten „Altenpfleger im Ruhestand”, der mit „Herz und Seele” seine Erfahrung anbringen möchte, ist das Team des APD dankbar. Denn manchmal seien die personellen „Kapazitäten” knapp, so Henze. Das zeigt, dass zum Glück bereits ein Umdenken in der Gesellschaft stattgefunden habe, sagt sie. Über das Sterben und allem was damit zusammenhängt zu sprechen, sei kein Tabuthema mehr. Auch wenn es ein schwieriges Thema bleibt. Foto: mr