Heiko Knechtel, Leiter des den Verbund koordinierenden Wilhelm-Busch-Gymnasiums (WBG), erklärte: „Nach einer langen Vorbereitungsphase können wir uns jetzt verstärkt auf die Umsetzung des Konzeptes konzentrieren. Zuerst werden wir dabei die Übergänge von den Kindergärten zu den Grundschulen und von den Grundschulen zu den weiterführenden Schulen in den Blick nehmen.” Im Pressegespräch stellten Knechtel und die Vertreter der übrigen am Hochbegabtenverbund beteiligten Schulen und Kindergärten das Projekt vor. Die Kindergärten „Herminenstift” und „Die Waldwichtel”, die Grundschulen „Am Sonnenbrink”, „Am Stadtturm”, „An der Bergkette” und die Grundschule Nienstädt sowie die IGS-Schaumburg, das Ratsgymnasium Stadthagen (RGS) und das WBG arbeiten seit 2007 an dem Konzept, mit dem Ressourcen zur Förderung von besonders talentierten Kindern gebündelt werden sollen. Als Kooperationspartner stießen noch die Volkshochschule, die Schulpsychologische Beratung der Landesschulbehörde, die Erziehungs- und Beratungsstelle des Landkreises und die Stadthäger Stadtbücherei hinzu.
Bereits jetzt laufen in den beteiligten Kindergärten und Schulen verschiedene Projekte zur Förderung von besonders begabten Jungen und Mädchen, neue sollen hinzukommen, Vorhandenes enger verknüpft werden. An der Grundschule „Am Sonnenbrink” gibt es etwa ein Angebot für besonders talentierte Erstklässler im Bereich naturwissenschaftliche Phänomene und Sprachen. Hier nehmen regelmäßig auch Kindergartenkinder teil. Das Ratsgymnasium räumt Viertklässlern die Möglichkeit ein, als Gäste gemeinsam mit Gymnasiasten aus der fünften Jahrgangsstufe in Förderkursen für besonders Begabte zu lernen. Im WBG gibt es eine Arbeitsgemeinschaft für technisch besonders interessierte Schüler, in der IGS-Schaumburg sammeln Schüler in der Pfiffikus-AG Erfahrungen beim naturwissenschaftlichen Experimentieren. Solche Angebote könnten, falls noch nicht erfolgt, Schülern anderer Schulen oder Kindergartenkindern aus den älteren Jahrgängen zugänglich gemacht werden. Die zusätzlichen Lehrerwochenstunden werden auf die beteiligten Schulen aufgeteilt und tragen so zu einer intensiveren Förderung bei.
Außerdem werden die Verbundpartner bei der Fortbildung von Lehrkräften und Erziehern zusammenarbeiten. Hier können etwa die Kenntnisse über die Feststellung von Hochbegabung oder Methoden zur Förderung talentierter Schüler innerhalb des normalen Unterrichtes im Klassenverband auf den aktuellsten Stand gebracht werden. Mit häufigen Treffen soll eine Lenkungsgruppe die Kooperation der Partner abstimmen. Die Landesschulbehörde wird die Wirksamkeit des Projektes in einer Evaluationsphase überprüfen. Helmut Quander, Leiter der Grundschule Nienstädt, erklärte: „Der Hochbegabtenverbund Stadthagen und Umgebung vereinigt eine große Anzahl von Partnern aus verschiedenen Bereichen. Das ist sicherlich einzigartig weit über den Landkreis hinaus und dokumentiert die gute Zusammenarbeit zwischen den Schulen und Kindergärten rund um die Kreisstadt.” Heiko Knechtel betonte, dass im Raum Stadthagen ein System geschaffen worden sei, das besonders talentierten und interessierten Kindern und Schülern eine vielfältige und breite Palette von Möglichkeiten zur individuellen Förderung ihrer Neigungen und Begabungen biete. Foto: bb