Nach nur neunmonatiger Bauzeit gefällt die Investition von rund drei Millionen Euro nicht nur den Passanten. „Dioese Gebäude ist auch ein neuer Eingang in den Gewerbepark”, lobte Bürgermeister Heinz Laufmöller. Das Geldinstitut befindet sich direkt gegenüber der vor Jahresfrist mit kommunalen Mitteln geschaffenen Festhalle „Sägewerk”. Für Direktor Hans-Heinrich Hahne war es nach eigenen Worten kaum vorstellbar, dass an der Stelle eines maroden Fabrikgebäudes „jetzt eine Sparkasse steht”. Überhaupt sei Lauenau, in dem vor fast hundert Jahren die erste Annahmestelle eröffnet wurde, stets für das Unternehmen ein wichtiger Standort gewesen: Allein von 1976 bis 2008 habe sich das Bilanzvolumen von umgerechnet 17 Millionen Euro auf jetzt 60 Millionen gesteigert. „Wir haben mit unserer Investition auch ein Stück zur Entwicklung im neuen Ortskern beitgetragen.”
Hahne war gewiss, dass auch in Zeiten von Internet und Online-Banking der Kunde Beratung suche. Diesem Gedanken sei in der Konzeption des Gebäudes Rechnung getragen worden – mit einem großen Selbstbedienungsbereich, in dem per Automat neuerdings auch Einzahlungen möglich sind, und mit sechs diskreten Besprechungsräumen.
Sein Vorstandkollege Günter Klußmeyer knüpfte an die Aussagen: Mehr Diskretion und mehr Parkplätze seien am alten Standort nicht mehr möglich gewesen. Deshalb sei das Unternehmen bereits vor zwei Jahren auf die Suche nach Alternativen gegangen und habe dabei die Idee von Samtgemeindebürgermeister Uwe Heilmann aufgenommen, „genau an dieser Stelle zuu bauen”. Das Projekt sei ein „eigenes kleines Konjunkturprogramm”: 37 Firmen aus der Region und nur drei Spezialunternehmen von außerhalb hätten Aufträge erhalten. Ein dickes Lob bekam der hauseigene Architekt Roland Haupt für dessen punktgenaue Terminplanung.
Architekt Jürgen Riechmann sah es als eine „Herausforderung” an, auf der Fläche einer alten Industriebrache ein Gebäude zu entwickeln, dass sich in die Nachbarschaft einpasse, zugleich aber bei alten und neuen Kunden die „Neugierde” wecken sollte. Glas, Stahl und Beton vermitteln Industriecharakter; dennoch gebe es schon vom Grundriss her eine deutliche Gliederung des Selbstbedienungsbereichs zu Service am Schalter und zur diskreten Beratung. Riechmann überreichte einen vergoldeten Schlüssel an Lauenaus Filialleiter Frank Frevert. Dieser bescheinigte seinem Arbeitgeber „Mut zum Bau in diesen turbulenten Zeiten”. Karsten Sucker für die „Lauenauer Runde” packte das Unikat einer Aktie aus - mit den Bildern von Sparkassen- und „Runde”-Vertretern als „Visionäre” in einer gemeinsamen Aktiengesellschaft. Heilmann hatte eine Fleckenfahne mitgebracht und griff das Stichwort „Konjunkturprogramm” noch einmal auf: „Wir stricken hier unser eigenes”, erklärte er mit dem Hinweis, dass die Samtgemeinde Rodenberg in diesem Jahr 15 Millionen Euro investiert habe. Denn: „Von den großzügig von der Politik versprochenen Bundesmitteln zur Konjunkturförderung haben wir hier nicht einen Cent erhalten.” Foto: al