In der Parteienlandschaft Fuß fassen: Das möchte die 51-jährige Frau mit Mann und zwei Kindern ebenso, wie die 30-jährige Klinikangestellte. Was sie eint, ist das Interesse, sich politisch zu engagieren. Ob im Vereinsgeschehen, im Ortsrat oder auf Kreisbebene.
Nach einem halben Jahr im Mentoring-Programm „Frauen in die Politik” haben sich die einige der Teilnehmerinnen im Kreistag vorgestellt und damit ihre Feuertaufe bestanden. Der „Nachwuchs” berichtete von bisherigen Erfahrungen, neuen Erlebnissen und bereits geschmiedeten Plänen.
Die Vorkenntnisse der Damen sind unterschiedlich. Zwei arbeiten seit Jahren bereits für die Politik, sind im Kreishaus und Ministerium angestellt. Weitere haben sich im Vorstand eines Vereins engagiert, bestimmen das Geschehen ihres Wohnortes aktiv mit oder haben sich die Verwirklichung ganz persönlicher Ziele vorgenommen, etwa die Erhaltung alten Brauchtums.. Sozial oder kulturell interessiert, haben sie die Motivation des Mentoring-Programms gebraucht, um den Sprung zu wagen. „Für mich war der Zeitpunkt gekommen”, sagte Sabine Bergmann. Ute Hartmann-Höhnke hat „Ihre Zweifel überwunden und ist jetzt fest entschlossen.” „Ich wollte mich einfach mal umsehen”, so Wencke Andert. Christel Schütte wollte für sich klären: „Ist das überhaupt mein Ding oder doch nur Stress”. Susanne Stern-Bergmeier erhofft sich „Einblicke in politische Strukturen” und Anja Niedenzu, erprobt in ehrenamtlicher Arbeit, war sich sicher: „Die müssen mich brauchen.” Die schwerste Entscheidung stellte für alle die Festlegung der politischen Präferenz dar. Die forderte das Programm nämlich zum ersten Mal ab. Also galt es herauszufinden, welches Profil wohl mit dem eigenen am besten harmoniert. Im Notfall sind Wechsel jedoch möglich.
Für die Frauen stehen in den verbleibenden Monaten Besuche politischer Regierungszentren auf dem Programm, etwa Berlin. Es wäre also nicht unwahrscheinlich, die eine oder andere Mentee bereits auf dem Wahlzettel zur Kommunalwahl 2011 wiederzusehen.Foto: nb