Die Restauration des Mausoleums geht ihrem Ende entgegen. Zehn Jahre hat es gedauert, bis Vorplanungen und Baumaßnahmen am Bauwerk hinter der Sankt-Martini-Kirche nun so gut wie abgeschlossen sind. Die Sparkasse Schaumburg und die Niedersächsische Sparkassenstiftung haben im letzten Teil der Arbeiten maßgeblich zum Gelingen beigetragen. Sie stellten dem Verein „Renaissance Stadthagen” 15.000 Euro für die Restauration dreier großformatiger Ölgemälde zur Verfügung. Nach Restaurierung des Dachs und Fachs, der Fenster und des Fußbodens ging es in der letzten Phase an die Erhaltung von Skulpturen und Malereien. „Wenn eine solch bedeutende Maßnahme durchgeführt wird und so viel ehrenamtliches Engagement durch „Renaissance Stadthagen” eingebracht wird, hat das auch für uns Vorbildcharakter”, beschreibt Vorstandsvorsitzender Hans-Heinrich Hahne die Fördermotivation der Sparkasse. „Das ist quasi selbstverpflichtend.” Die übrige Finanzierung der Baumaßnahmen stammt zur Hälfte aus öffentlichen Mitteln. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Verein die Hälfte der Aufwendungen gegenfinanziert, etwa durch Sponsoren. Die Sparkasse und Stiftung haben damit den fälligen Eigenanteil im Bauabschnitt drei gestellt. „Es gibt nichts vergleichbares weltweit”, so Doktor Udo Jobst, Vorsitzender des Vereins, „uns es musste etwas geschehen, sonst wären hier unwiederbringlich Werte verloren gegangen”. Er misst dem spätrömischen und klassischen Bauwerk für die Kunst eine Bedeutung bei, die „über europäische Verhältnisse hinausgeht”. Kenner erwarten hier das seltene Siebeneck, Marmoranteile, die bis auf die Antike zurückgehen, und ein Hallenbau, der seinen Vergleich nur in Bauten Roms und Florenz‘ findet. Hinzu kommt, dass jeder Interessierte die letzte Ruhestätte des Fürsten Ernst zu Holstein-Schaumburg künftig besuchen kann. Deshalb richtet Jobst seinen Dank auch an das Fürstenhaus Schaumburg-Lippe, in dessen Besitz sich das Mausoleum befindet. „Renaissance Stadthagen” nahm während der fünfjährigen Bauphase die Position eines Bauherren auf Zeit ein. Das Fürstenhaus hätte, laut Jobst und Hahne, vergleichbare Maßnahmen aus eigenen Mitteln nicht leisten können. An den drei restaurierten Malereien sind sowohl Leinwanddefekte behoben, als Partien gesäubert worden. Darüber hinaus haben Anton Botens „Auferweckung des Lazarus” und „Vision des Ezechiel” sowie die Darstellung Ernsts auf dem Totenbett, Werk eines unbekannten Malers, neue Keilrahmen erhalten und sind für die Nachwelt vorerst gesichert. Zur Zeit befinden sich die Gemälde noch bei ihrem Restaurator in Worpswede, werden aber zu offiziellen Eröffnung des restaurierten Mausoleums an Ort und Stelle sein. Ab Freitag, dem 5. November können sich Besucher Bau und wertvolle Ausstattung Ruhestätte selbst ansehen. Wer noch einmal Näheres wissen möchte, findet auf www.schaumburg-hautnah.de ausführlichere Informationen.Foto: nb
Aufgearbeitet und gesichert: Anton Botens „Auferweckung des Lazarus” ist, als eines von drei Großgemälden, in aufgefrischter Form im Mausoleum zu bestaunen.
Hans-Heinrich Hahne und Doktor Udo Jobst setzen sich für das Mausoleum und die Erhaltung seiner Kunstwerke ein.
Übergabe eines wichtigen Schecks: Hans-Heinrich Hahne übergibt Doktor Udo Jobst die Fördersumme.