STADTHAGEN/OBERNKIRCHEN (bb). Die neunten „gewaltpräventiven Aktionstage” haben rund 80 Schülern aus Stadthagen die Gelegenheit gegeben, ihre Selbstvertrauen zu stärken, ihre Teamfähigkeit weiterzuentwickeln und sich mit dem Thema Gewalt in verschiedenen Formen auseinanderzusetzen. Der „Präventionsrat „Wir+” hatte das Projekt im JBF-Centrum auf dem Bückeberg organisiert, das den Schülern eine Reihe verschiedener Arbeitskurse anbot.
Die Jungs baumelten an Seilen an der Decke über den Zuschauerreihen. Fix bewegten sie sich mit Hilfe von zwei Halteschnüren am Seil hinauf, um sich anschließend gekonnt wieder abzuseilen. Im Kurs „Kampf- und Abenteuerspiele für Jungen” hatten sie drei Tage lang auf dem Bückeberg die Möglichkeit gehabt, ihre Grenzen auszutesten, sich beim Rangeln und Raufen aneinander zu reiben, das Zusammenspiel in der Gruppe zu üben und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Zum Abschluss der Veranstaltung gaben sie einen Eindruck von ihren Aktivitäten, wie auch die jungen Teilnehmer der anderen Arbeitskurse.
Auf ganz unterschiedlichen Wegen konnten sich die Viert- bis Sechstklässler in den verschiedenen Kursen mit dem Thema Gewalt auseinandersetzen. Das Spektrum reichte von der Wen-Do-Gruppe für Mädchen zum Training von Selbstbehauptung und Selbstverteidigung bis zum Clown-Workshop, im dem sich die Mädchen und Jungen spielerisch und phantasievoll dem Thema annäherten. In einem weiteren Kurs setzten sich die Teilnehmer etwa mit „Mobbing” auseinander, eigneten sich dabei die theoretischen Grundlagen an und hinterfragten eigenes Verhalten. Weitere Gruppen erlebten bei Kooperationsspielen, wie man im Team gemeinsam Erfolg hat, Stärken gewinnbringend für alle nutzt, Schwächen auffängt. Die beteiligten Lehrer qualifizierten sich in einem eigenen Workshop weiter.
Thomas Pawlik, Mitglied von „Wir+”, verwies darauf, dass die gewaltpräventiven Aktionstage Baustein eines langfristigen Prozesses zur Auseinandersetzung mit dem Thema seien. Von ihnen würde regelmäßig ein Impuls in die Schulen gehen, sich mit diesem Feld näher zu befassen. Die Rückmeldungen der Schulen seien positiv, jedes Jahr würden mehr Kinder für die Gewaltpräventionstage angemeldet, als „Wir+” Plätze vergeben könne. Letztlich gehe es darum, eine Kultur in Stadthagen zu entwickeln, die mit dem Thema Gewaltprävention bewusst umgeht. Hier befinde man sich ein Netzwerk verschiedener Partner auf einem guten Wege.Foto: bb