Otto Bieling unterrichtete Englisch, Französisch, Mathematik und katholische Religion. Er wurde sogar erst mit dem 68. Lebensjahr pensioniert, weil sich in der Fächerkombination kein passender Ersatz fand. Der Jubilar wurde in Hannover-Linden unter tragischen Begleitumständen geboren. Sein Zwillingsbruder starb bei der Geburt; er selbst war klein und schmächtig. Trotzdem appellierte der Arzt an ihn, „für zwei Menschen zu leben”. Das kann Bieling heute mit Fug und Recht behaupten.
Früh entschied er sich für das Lehramtsstudium. Nach seiner Ausbildung folgte eine Doppelfunktion: morgens im Unterricht mit Kindern; am Nachmittag bei Soldaten in der Bothfelder Kaserne. Kriegsdienst und Gefangenschaft brachten ihn bis nach Sibirien. Nach seiner Rückkehr war er 18 Jahre Ratsherr in Hannover. Durch die Versetzung an hiesige Schulen führte ihn der Weg ins Sünteltal. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau Käthe, die sich stark in der katholischen Kirchengemeinde engagiert hatte, heiratete er seine neue Partnerin. Beide verband die Musik: Bis vor wenigen Jahren spielte der Jubilar selbst Klavier und Geige.
Zur Familie gehören drei Kinder, fünf Enkel und acht Urenkel. Eine Tochter ist sogar als Autorin bekannt geworden. Christina Hachfeld-Tapukai heiratete nach dem Unfalltod ihres ersten Mannes einen kenianischen Samburu-Krieger und erzählte in zwei Büchern von ihrem Alltag auf dem Schwarzen Kontinent. Foto: al