Die Arbeitslosigkeit bei den jüngeren Erwachsenen unter 25 Jahren erhöhte sich zudem überdurchschnittlich: 1928 Jugendliche suchten Arbeit, das sind 278 mehr als noch im Monat zuvor (+16,8 Prozent). Im Juli haben viele junge Menschen die Schule beendet oder Ausbildungen abgeschlossen. Wegen der Sommerferien ist ihnen ein nahtloser Übergang zu weiterführenden Schulen, in Studium oder Arbeit häufig nicht möglich. „In den Sommermonaten ist der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit eine typisch jahreszeitliche Entwicklung. Erfreulicherweise haben sich in diesem Juli weniger aus dieser Altersgruppe gemeldet als in den Vorjahren. Die frisch ausgebildeten Fachkräfte werden mehr als in der Vergangenheit nach der Ausbildung von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen”, erläutert Ursula Rose, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Hameln die Entwicklung im Juli. „Gerade in den Sommermonaten suchen aber noch viele Berufsanfänger eine Anschlussbeschäftigung. Ein guter Zeitpunkt also für Arbeitgeber, sich mit qualifiziertem Nachwuchs zu versorgen.”
Von Oktober 2011 bis Juli 2012 wurden den Arbeitsagenturen und Jobcentern 2293 Ausbildungsstellen gemeldet, 39 weniger als im vergangenen Jahr (- 1,7 Prozent). Die Zahl der Jugendlichen, die sich auf der Suche nach einer Lehrstelle bei der Berufsberatung als Bewerber gemeldet haben, hat sich trotz rückläufiger Schülerabgangszahlen gegenüber dem Vorjahr um 399 auf 3339 erhöht (+ 13,6 Prozent). Jugendliche interessieren sich verstärkt für eine betriebliche Ausbildung und melden sich für eine Vermittlung. Im Juli waren noch 661 Lehrstellen als „offen” gekennzeichnet und 1006 junge Menschen waren noch auf der Suche nach einer passenden Ausbildungsstelle. Arbeitgebern, deren Auszubildende kurzfristig abgesprungen sind, wird empfohlen, die Stellen dem Arbeitgeber-Service zu melden.
Im Vorjahresvergleich stellt sich die Lage am Arbeitsmarkt generell weiterhin günstiger dar: Im Vergleich zu Juli 2011 sind 770 weniger Menschen im Weserbergland von Arbeitslosigkeit betroffen.
Mit 2582 zur Besetzung gemeldeten Stellen bewegt sich der Stellenbestand weiterhin auf hohem Niveau. Der Neuzugang an offenen Stellen liegt allerdings mit 997 den zweiten Monat in Folge deutlich unter vom Juli des vergangenen Jahres (- 214), ein Anzeichen für den stagnierenden Personalbedarf der heimischen Unternehmen.