Nach einem informativen wie bereits klangvollen Rundgang mit Sophie von Gossler-Hammerstein, die das Schloss in der mittlerweile 12. Generation besitzt, teilte sich das Publikum in zwei Gruppen. Wer ein rotes Eintrittsbändchen trug, ließ sich zuerst im repräsentativen Schlosssaal vom Interface Quartett beglücken. Nicht wenige gaben sich Robert Schumanns erstem Streichquartett op. 41. mit geschlossenen Augen hin. Dabei war die Darbietung von Krzysztof Specjal (Violine), Julita Smolen (Violine), Tomasz Neugebauer (Viola) und Grzegorz Krawczak (Violoncello) nicht nur ein wahres Vergnügen für die Ohren, sondern auch für die Augen. Wer dem virtuosen Traum einen Moment entfliehen konnte, sah wie eindrucksvoll die Musiker mit den Instrumenten verschmolzen und ihre Finger auf den Saiten tanzen ließen.
Nicht weniger faszinierend ging es nach einer kurzen Pause mit dem Weimarer Bläserquintett im Gartensaal weiter. Tomo Andreas Jäckle (Flöte), Frederike Timmermann (Oboe), Sebastian Lambertz (Klarinette), Stephan Schottstädt (Horn) und Jacob Karwath (Fagott) begrüßten ihr Publikum mit der Ouvertüre aus der Oper „Der Barbier von Sevilla”. Dem Komponisten Gioachino Rossini sei die Arbeit immer „unglaublich leicht von der Hand gegangen”, erklärte das Quintett. Innerhalb von nur 30 Tagen habe er es geschafft, die dreieinhalbstündige Oper zu komponieren. Mit Samuel Barbers Summer Music op. 31 entführte das junge Ensemble anschließend in eine sommerliche Leichtigkeit, die, so schien es, immer wieder von einem durch die Oboe aufgeweckten Schwarm quirliger Vögel durchzogen wurde. Es folgte das erste Bläserquintett op. 56 von Franz Danzis, der gemeinsam mit Anton Reicha zu den Gründungsvätern dieser Gattung zählt. Foto: jl