Um 1.11 Uhr wurden die Wehren aus Feggendorf, Lauenau und Pohle alarmiert. Von Bad Nenndorf rückte die neue Drehleiter zu ihrem ersten Einsatz an. Schon bei der Anfahrt erkannten die Helfer aus der Ferne das ganze Ausmaß des lichterloh in Brand geratenen Hauses: Die Einsatzstufe wurde erhöht. Weil die drei Wasserentnahmestellen in Feggendorf für die Brandbekämpfung allein nicht mehr ausreichten, verlegten die Wehren aus Altenhagen II, Apelern und Messenkamp eine Doppelleitung vom Lauenauer Hoppenberg zum rund 800 Meter entfernten Brandherd. Die Rodenberger Wehr wurde in die Wiesenstraße beordert, um einen Bauernhof samt dessen Strohvorräte und großer Photovoltaikanlage vor dem Funkenflug zu schützen. Wie Anwohner später berichteten, sollte sich die Maßnahme als sinnvoll erweisen: Straßen und Hofflächen waren von einer Ascheschicht bedeckt. Der nach seinen letzten Bewohnern im Volksmund so bezeichnete Hof Prell, dessen Eigentümer in der Schweiz lebt, war indes nicht mehr zu retten. „Wir konnten nur noch die angrenzende Scheune sichern”, berichtete Gemeindebrandmeister Jürgen Wilkening auf Anfrage: „Im Haus selbst muss es schon längere Zeit gebrannt haben, bevor wir alarmiert wurden.” Darauf deute auch der „Vollbrand” hin, in dem sich das Haus bei Eintreffen der Helfer bereits befand. Explosionsartige Geräusche vor allem im Scheunentrakt erwiesen sich später als Kurzschlüsse: Das unbewohnte Gebäude muss demnach immer noch ans Stromnetz angeschlossen gewesen sein. Nach zweistündigem Einsatz war das Feuer unter Kontrolle; die ersten Kräfte konnten abrücken. Nachlöscharbeiten zogen sich aber noch den ganzen Tag über hin: Immer wieder loderten Brandnester im Stroh auf. Über die mögliche Ursache für das Geschehen gab es bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe keine weiteren Informationen von der Polizei. Wilkening fürchtet, dass angesichts des Trümmerfelds aus verkohlten Balken, Lehmgefachen, Backsteinen und Stroh kaum noch Erkenntnisse zu gewinnen sind. Es müsse nicht unbedingt Brandstiftung sein: „Auch eine Maus kann ein stromführendes Kabel angeknabbert und einen Kurzschluss ausgelöst haben.” Neben dem materiellen Schaden des allerdings in Teilen baufälligen Hauses beklagen Kenner inzwischen einen ideellen Verlust: Der älteste Gebäudeteil stammte nachweislich aus dem Jahr 1554 und stand deshalb an der Spitze vergleichbarer Häuser in Schaumburg. Foto: al/ffw