„Sonntag 17.30 Uhr – drinnen ist jetzt Anstoß, für uns draußen auch”, eröffnete TuS-Vorsitzender Thorsten Nörenberg die kleine Feierstunde. Die faire Leistung „seiner Jungs” lobte er als „ganz großes Kino”. Immerhin haben die hiesigen Fußballer mit ihrer Fairness 83 weitere Mannschaften aus Schaumburg, Hameln-Pyrmont und Hannover-Land in den Schatten gekickt. In der Gesamtwertung, in die die Ergebnisse von mehr als 1.000 niedersächsischen Mannschaften und 15.000 Spielen einfließen, schafften sie es auf einen souveränen 40. Platz. In dem seit 23 Jahren bestehenden Wettbewerb ehrt die VGH-Versicherung neben den drei besten Mannschaften in Niedersachen auch die jeweils fairsten Teams in den Gebieten ihrer insgesamt zwölf Regionaldirektionen. „Und die letzte Saison war die bisher fairste”, verkündete Mogwitz. Das gebe den Initiatoren recht, dass es das „richtige Signal” sei, jede Saison auszuwerten, wie fair die Mannschaften spielten. Das bestätigte auch der Vorsitzende des NFV-Bezirks Hannover August-Wilhelm Winsmann: „Es lässt sich der Trend erkennen, dass der Cup spürbar zu mehr Fairness auf den Fußballfeldern führt.” Die TuS-Spieler gingen etwa mit nur 41 gelben und einer roten Karte aus der jüngsten Saison. Es gab keine gelb-rote Karte und kein unsportliches Verhalten. Ihr Quotient – für die Vergehen gibt es unterschiedlich viele Strafpunkte, die durch die Anzahl der Saisonspiele geteilt werden – liegt damit bei 1,53. Zum Vergleich: Im Durchschnitt beträgt er 2,73. Dass die Apelerner stets fair blieben, obwohl sie spielerisch momentan „nicht so gut drauf” seien – sie spielen ganz unten in der Tabelle – und mehr als andere unter Druck stünden, sei umso höher einzuschätzen, sagte Winsmann. Fairness sei im sportlichen Bereich wie im allgemeinen Leben anerkennungswürdig, lobte der stellvertretende Gemeindedirektor Reinhard Peter. Neben einem Pokal, Plaketten für jeden Spieler und neuen Fußbällen gab es auch einen 800-Euro-Sportartikelgutschein für die Nachwuchskicker der C-Jugend. Im Anschluss wartete eine von der VGH gesponserte kleine „Fairnessfeier” mit Kulinarischem und kühlen Blonden auf die erfolgreichen Fußballer. Denn: „Schön ist, wenn man wenig Punkte habt”, sagte der Vertriebsleiter. „Und das habt ihr gut hinbekommen.” Lachen. Die Zweideutigkeit – die Kicker hatten ihr jüngstes Spiel gerade haushoch verloren – amüsierte die Geehrten und das Publikum. Die Apelerner sind also nicht nur fair, sondern auch humorvoll. Foto: jl