„Das war extrem, das habe ich in dieser Form noch nicht erlebt”, erklärte Abschnittsleiter Karsten Flohr von der Feuerwehr Stadthagen, nachdem das Feuer im dritten Obergeschoss gelöscht war. Wegen der starken Rauchentwicklung im Dachstuhl und um mit den Einsatzfahrzeugen operieren zu können, hatten die Feuerwehrleute nach ihrem Eintreffen am Einsatzort unter anderem Bereiche des Marktplatzes im Umfeld des betroffenen Gebäudes geräumt und abgesperrt. Dabei hätten die Marktbeschicker sehr bereitwillig mitgewirkt und ihre Stände rasch verschoben oder abgebaut, wie Flohr, der Ortsbrandmeister Rainer Pflugradt und Stadtbrandmeister Rolf Bruns erklärten. Eine Vielzahl von Passanten habe jedoch die rasch gezogenen Absperrungen nicht beachtet, um Umwege zu vermeiden. Feuerwehrleute seien beleidigt worden, „Spinner” sei dabei noch eine der harmlosesten Bezeichnungen gewesen. In einigen Fällen sei es auch zur Androhung von Handgreiflichkeiten durch Passanten gekommen. Bei allem Ärger über das Verhalten mancher Bürger hoben Bruns, Pflugradt und Flohr ansonsten eine breite Unterstützung hervor. Das Team der am Marktplatz ansässigen Bäckerei habe die Einsatzkräfte mit warmen Getränken versorgt. Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadtverwaltung seien sofort vor Ort gewesen und hätten mit der Feuerwehr ebenso eng zusammengewirkt wie die Polizei. Durch den „schnellen und sehr effektiven Einsatz der Feuerwehr” sei ein Ausbreiten des Brandes auf benachbarte Gebäude verhindert worden, wie Polizeisprecher Axel Bergmann in einer Pressemeldung festhielt. Es habe nicht viel zu einer solchen gefährlichen Ausweitung gefehlt, so auch die Verantwortlichen der Feuerwehr, nachdem der Brand gelöscht und am Einsatzort letzte Glutnester aufgespürt wurden.