Ursprünglich sollte die Station schon im letzten Sommer fallen. Doch damals intervenierten Naturschützer erfolgreich wegen der Brutstätten von Schwalben und Mauerseglern. Auch jetzt unternahmen sie einen erneuten Anlauf mit Hinweisen den registrierten Fledermausbestand. Doch vor ein paar Tagen rückten Bagger an und erledigten ihr Werk. Nicht einmal die alte Bahnsteigkante ist mehr auszumachen. Begonnen hatte die Geschichte des Bahnhofs mit dem Bau der Eisenbahnlinie durch das Sünteltal in den Jahren 1901 bis 1904. Rechtzeitig zur Einweihung des ersten Streckenstücks zwischen Bad Nenndorf und Lauenau am 14. Oktober 1904 war das Gebäude fertiggestellt worden. Ab 25. März 1905 wurde die Trasse bis Eimbeckhausen und schließlich am 19. Juni 1905 das letzte Teilstück bis Bad Münder in Betrieb genommen. Die Lauenauer Station wurde im Laufe der Zeit zu einer wichtigen Drehscheibe nicht nur für Pendler und Reisende sowie für Transporte aus hiesigen Betrieben. Beliebt war das Ziel bei Nenndorfer Kurgästen, um von hier zum Brauereigasthof am „Felsenkeller” zu spazieren und am frühen Abend rechtzeitig mit dem im Volksmund auch so bezeichneten „Bier-Zug” in den Badeort zurückzukehren. Mit dem Ende der Personenbeförderung am 25. Mai 1968 begann der allmähliche Niedergang. Zwar fuhren noch bis in die siebziger Jahre lange Güterzüge durch das Tal; doch mit dem Bau der Umgehungsstraße wurde entschieden, auf ein aufwendiges Brückenbauwerk zu verzichten. Fortan gab es nur noch einen Sackgassen-Rangierbetrieb bis Lauenau beziehungsweise Eimbeckhausen. Mitte der achtziger Jahre begann die Bahn, die Gleise abzubauen und die Trasse den Kommunen zum Kauf anzubieten. Seit 1989 stand der Bahnhof ohne Bahngleise da. Foto: al