RODENBERG (jb). Seit April 2017 beteiligt sich die Kinderkrippe Leimkaute in Rodenberg am Bundesprogramm „Sprach-Kitas” des Bundesfamilienministeriums. Die Samtgemeinde hatte sich damals dafür beworben. Seit Anfang des neuen Jahres wird die Krippe nun durch Erzieherin und Sprach-Kita-Fachkraft Julika Harig unterstützt. 19,5 Stunden ist sie jede Woche in der Krippe anwesend. Damit konnte die Krippe nun zum Sprachkindergarten ausgezeichnet werden. Gemeinsam mit Kita-Leiterin Gabriela Mecke-Zingel ist Julika Harig als Tandem dafür verantwortlich, die Einrichtungskonzeption im Hinblick auf alltagsintegrierte sprachliche Bildung, Zusammenarbeit mit Familien und inklusive Pädagogik weiterzuentwickeln. Zudem soll sie als zusätzliche Fachkraft die Qualifizierungsinhalte aus den Arbeitskreisen der zusätzlichen Fachberatung an das Kita-Team weitergeben und gleichzeitig beraten, begleiten und fachlich unterstützen. „Wenn man Kinder von klein auf sprachlich begleitet – und das kann im Alltag beim Spiele, Bewegen, Anziehen, Wickeln oder Essen sein – legt man damit den Grundstein für den weiteren Weg. Denn wie der Titel des Bundesprogramms sagt: Sprache ist der Schlüssel zur Welt.” Dabei hat Harig einen großen Zeitvorteil, da sie keiner festen Gruppe angehört sondern die Kinder und Kollegen im Alltag begleitet. Sie soll vor allem Anregungen zur sprachlichen Begleitung geben und damit als „Sprachvorbild” für die Kinder aber auch für die Erzieherinnen dienen. In der Praxis bedeutet das, dass sie mit den Kindern beim Essen spricht und ihnen somit im Alltag den richtigen Satzbau beibringt oder mit ihnen ein Bilderbuch anschaut und dazu Fragen stellt. Dieses sogenannte handlungsbegleitende Sprechen dient zur Förderung der Sprache der Kinder. Die sieben Erzieherinnen soll sie immer wieder auf ausgesprochene Halbsätze und Umgangssprache hinweisen, damit auch die Erzieherinnen zu Sprachvorbildern werden können. Somit soll die Sprache in der Einrichtung optimiert werden. „Weg vom Förderunterricht und hin zum alltagsintegrierten Lernen”, beschreibt es Harig. Die zusätzliche Fachkraft hat zudem die Möglichkeit, Eltern zu beraten und Familien mit Migrationshintergrund den Einstieg bzw. die Eingewöhnung in die Krippe zu erleichtern. „Die Kinderkrippe Leimkaute ist eine von zwei Krippen in Schaumburg und Nienburg, die zum Sprachkita-Verbund mit 13 Kitas gehört”, berichtet Koordinatorin Karolin Schöpf. „Das macht die Einrichtung durchaus zu etwas Besonderem.” Foto: jb