Die alarmierten Polizeibeamten wollten bei den Beteiligten die Personalien feststellen, was sich bei dem Geschädigten auch nicht als Problem darstellte. Der 17-Jährige jedoch wehrte sich mit Händen und Füssen gegen die erforderliche Maßnahme und musste schließlich sogar gefesselt werden.
Die Krönung leistete er sich, als er auf dem Weg zum Funkstreifenwagen einen der Polizeibeamten angriff und diesen mit einem gezielten Kopfstoß gegen sein Gesicht erheblich verletzte. Ein zweiter Beamter wurde bei dem Einsatz an der Hand verletzt. Beide Ordnungshüter mussten ärztlich behandelt werden. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich kurze Zeit später. Zwei andere Polizeibeamte wurden von Sanitätern auf einen möglichen Mittäter hingewiesen, der beim Anblick der Polizei sofort flüchtete. Nach kurzem Sprint wurde der Flüchtende eingeholt und festgehalten. Sofort schlug der Festgenommene in Richtung Gesicht des Polizeibeamten. Dieser konnte jedoch reaktionsschnell ausweichen und der Täter wurde vorläufig festgenommen. Gegen beide Personen werden unter anderem Strafanzeigen wegen Widerstandes erstattet.
Die Polizei verzeichnet in den letzten Jahren einen Anstieg von Angriffen auf Polizeibeamte - häufig mit Verletzungen verbunden. Die Hemmschwelle, Polizeibeamte - wohl gemerkt erkennbare Polizeibeamte in Uniform - anzugreifen, scheint auch in Stadthagen zu sinken.
Im laufenden Jahr wurden in der Folge von „Abi-Feten” in der Festhalle immer wieder Straftaten festgestellt, die mittelbar mit den Veranstaltungen zusammenhängen. In der Innenstadt kam es zu einer Häufung von Sachbeschädigungen. Vor der Festhalle endeten Auseinandersetzungen immer wieder mit Körperverletzungen, die dann zu Ingewahrsamnahmen führten. Unter der Prämisse „Wehret den Anfängen” will der Stadthäger Polizeichef Mathias Schröder auf Stadt und jeweilige Veranstalter (Gymnasium oder kommerzieller Veranstalter) zugehen und Gespräche führen, wie bereits im Vorfeld vermieden werden kann, dass es zu solchen, zum Teil auch alkoholbedingte Ausfallerscheinungen kommt.
Auch die Polizei möchte die Veranstaltungen gern erhalten, betont Schröder, so lange es noch in dieser Form möglich ist, verständlicherweise aber nicht verbunden mit solchen Einsätzen. Auflagen der Stadt und Kontrollen durch die Veranstalter können hier bereits vorbeugend wirken.
„Zwei verletzte Polizeibeamte und ein weiterer Widerstand sind jedenfalls als Ergebnis nicht akzeptabel. Immerhin handelt es sich um eine Fete,” so Schröder.