In einer ganzheitlichen Betrachtung ging Lenuck zunächst auf die Bandbreite von Kindergarten, Schule bis zu Ausbildung, Studium und berufliche Weiterbildung ein. Er beleuchtete auch, welche Rolle beim Thema „Bildung geht uns alle an” die demografische Entwicklung der Bevölkerung in Deutschland spielt. Der Referent führte aus, dass die IG BCE die erste Industriegewerkschaft sei, die eine Art „Bildungs-Matrix” über Bildungschancen entwickelt habe. Die Bedeutung von Bildung als eine zentrale soziale Frage des 21. Jahrhunderts erfordere es, sich auf die grundlegenden Werte von Bildung zu verständigen, anstatt sich weiter in Grabenkämpfe oder Bestandsschutz zu vergessen. Bildung sei nicht nur ein Menschenrecht und daher ein so hohes Gut. Es bilde auch die Grundlage für die Gleichstellung der Geschlechter und schaffe gesellschaftliche Teilhabe an der Demokratie, so einige seiner Thesen.
In seinen Ausführungen ging Lenuck ausgiebig auf die derzeitige Situation des Bildungssystems in diesem Land ein, nicht ohne die Fehlentwicklungen und deren Auswirkungen deutlich anzusprechen. „Die Fakten sprechen langsam eine immer deutlichere Sprache”, warnte der Gewerkschaftssekretär. Mit der entwickelten „Offensive Bildung” übernehme die Industriegewerkschaft BCE Verantwortung für bildungspolitisches Handeln, wobei der Mensch bei der Betrachtung von Reformschritten im Mittelpunkt stehen müsse.
In der sich anschließenden lebhaften Aussprache über die Thesen von Vadim Lenuck ging es unter anderem um die Vorteile von Gesamtschulen, um die Verantwortung von Arbeitnehmern in Bezug auf die Chancengleichheit sowie um die Bewertung von Weiterbildung im Berufsleben.
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