Moderator Tobias Kunze lobte nach dem Auftritt von Marie Scheibe die Schüler: „Wer hat euch denn beigebracht, so zu slammen? Alles ist sehr gut vorgetragen, ich bin beeindruckt.” Scheibe hatte einen Diskoabend geschildert, der in einem Gewaltausbruch endet. Dazu hatte sie Gesprächsfetzen und innere Monologe verschiedener Personen zusammengefügt und so den Ablauf der Ereignisse aus der Sicht von Opfer, Tätern und Zuschauern beschrieben.
Wie Marie Scheibe hatten alle Schüler der IGS-Jahrgänge 9 bis 13 wenige Tage vor dem Wettbewerb im Deutschunterricht kurze Beiträge für den ersten Stadthäger „Poetry Slam” vorbereitet. Diese wurden zuerst im Klassenverband präsentiert. Die Klassensieger traten dann mit ihren Beiträgen auf Jahrgangsebene zum Dichterwettstreit an, die erfolgreichsten Teilnehmer der Jahrgänge qualifizierten sich für die Endausscheidung. Hier galt es im vollbesetzten Forum vor den Mitschülern seinen Text in einer überzeugenden Aufführung darzubringen. Beim „Poetry Slam” fließen nämlich neben Inhalt und Stil auch die Art des Vortrages in die Wertung ein, es geht um einen stimmigen Gesamteindruck. Die Entscheidung über den Wettbewerbsausgang trifft das Publikum. Daniel Stefan, Phillipp Böhning, Nuria Chantana Ostermeier, Nils Heidenreich, Florian Hasemann und Stefan Delasall als Team, Marie Scheibe, Kieron Kütemeier, Camillo Ritter, Johanna Wennicke und Melek Erdogdu hatten sich für das Finale qualifiziert und präsentierten in ihren Beiträgen eine breite stilistische Vielfalt. Das Publikum erkannte am Ende Camillo Ritter den ersten Preis zu, es folgten Marie Scheibe und Nils Heidenreich auf Rang zwei und drei. Moderator Tobias Kunze, Profi in der jungen Kunstform des „Poetry Slam”, lobte alle Teilnehmer. Die Schüler, „einige ja sehr jung”, hätten kritische und intelligente Texte geschrieben und gekonnt vorgetragen. Lehrerin Swantje Kraffert unterstrich Kunzes Ausführungen: „Die Qualität war beachtenswert und vor diesem großen Publikum sind die Schüler bei der Präsentation noch einmal über sich hinausgewachsen.”
Der Dichterwettstreit fand im Rahmen des Projekts „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage” statt. Dementsprechend sollten sich die Beiträge auch mit dem Themenkomplex „Rassismus im Alltag” befassen. Die Veranstaltung wurde von den Schülern selbständig organisiert, als Sponsor gewannen sie den Buchladen Marianne Friedrich. Foto: bb