„Wieso?” lautete die ehrliche Frage, die die Grundschüler der 4d stellten. Von ehemals acht Millionen Hektar Regenwald sind nur noch 1,4 Millionen Hektar übrig geblieben. Die Bäume wurden zu Zwecken der Energiegewinnung und Neben schweren Folgen für die Umwelt und das Weltklima leidet auch die Bevölkerung Afrikas, insbesondere die Kinder, unter der Zerstörung der natürlichen Vegetation. Schulhöfe, die in früheren Zeiten einen Schatten spendenden Baumbestand aufwiesen, sind über wenige Jahre zu kahlen Flächen geworden. Um gegen die Abholzung des Baumbestandes vorzugehen und Schulkindern wieder einen Aufenthaltsort im Freien für die Schulpausen zu schaffen, setzte sich Doktor Sam Essiamah für die Gründung einer Initiative ein. „Schulwälder für Westafrika” ist der Name des Vereins, für den die Grundschule am Sonnenbrink regelmäßig spendet. Sie gehört dank ihres großen Engagements auf vielen Ebenen zu den sieben Schulen in Deutschland, die neben der Bezeichnung Umweltschule mit einer internationalen Auszeichnung bedacht wurden. Bereits zum vierten Mal besuchte Essiamah die Grundschule in der Kreisstadt und stieß bei den Kindern wieder auf reges Interesse. Mit im Gepäck Grüße aus seinem Heimatland Ghana: Handgearbeitete Ketten, Namens- und Spruchbänder, die für eine kleine Spende von den Schülern erworben werden können. Im Zuge seines Vortrages zur Schulhofbepflanzung stellte der Forstwissenschaftler auch das neue Ergänzungsprojekt „Solarlampen als Ansporn zur Baumbepflanzung” vor. Jedes Schulkind in Ghana soll zur Erledigung seiner Hausaufgaben in den Abendstunden eine aufladbare LED-Leuchte erhalten, die Klima und Gesundheit schont. Die Kosten der Anschaffung liegen bei 30 Euro. Da dieser Betrag von vielen afrikanischen Familien nicht aufgebracht werden kann, werden bedürftige Kinder über Spenden gesponsort. Als Gegenleistung geht das Kind die Verpflichtung ein sechs neue Bäume zu pflanzen und diese im ersten Jahr auch zu pflegen. 75 ghanaische Schulen machen unter der Leitung des Vereins „Youth and Environmental Club” bereits mit, eine von ihnen hat in der Grundschule am Sonnenbrink einen weiteren zuverlässigen und treuen Partner gefunden. Sowohl in Ghana, als auch in Deutschland kann so ein stärkeres Bewusstsein für die Probleme des Regenwaldes und das labile Ökosystem hergestellt werden. „Kinder sind die Zukunft und wenn sie es nicht anpacken, ist es zu spät”, so die eindringliche Warnung Essiamahs. Weitere Informationen finden Interessierte und Spendenwillige auf der Seite www.schulwaelder.org. Foto: nb