Mit dieser Aktion wollten Eltern und Schüler darauf aufmerksam machen, was der Beschluss der Landesregierung für die IGS bedeutet.
Durch die Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur um ein Jahr werde das Konzept der IGS hinfällig. Mit dem Trauerzug in Stadthagen wollten Eltern und Schüler ein Zeichen in Schaumburg setzen und sich als Schule bewusst positionieren, so Burkhard Witte, Vorsitzender des Schulelternrates. Gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Christine Wagner hatte Witte bereits vor vier Wochen die Anträge für die Kundgebung gestellt. Zwei Wochen lang haben die Vorbereitungen für diesen Trauermarsch gedauert. „Ein letzter Akt,” so Wagner. „Was bleibt uns denn sonst noch anderes übrig?”
Die Schülervertretung unterstützt diese Botschaft und spricht sich gegen das Turbo-Abi auch für IGS aus. Das Konzept dieser Schulform begründe sich auf dem gemeinsamen Lernen, sagte Malena Gräwer (14). Dabei werde das Lerntempo eines jeden bisher berücksichtigt. Das sei bei der Verkürzung der Schulzeit um ein Jahr nicht mehr möglich.
Selbst wenn das Turbo-Abi die derzeitigen Schüler der IGS nicht betrifft, da es erst ab dem Jahr 2012 in Kraft tritt, gehen sie trotzdem auf die Straße. „Wir wollen keine Demontage der IGS”, macht Fenja Pennewitz (15) grundsätzlich deutlich. Hinter dieser Aussage stand dann auch der Trauerzug, der am Mittag von der IGS aus startete.
Für die Elternvertreter stellte die Kundgebung den Versuch dar, den Kindern gelebte Demokratie zu zeigen, so Witte. Wer nicht an der Kundgebung teilnehmen durfte oder wollte, nahm den regulären Unterricht wahr. Doch der war insgesamt am Mittwochnachmittag von „kollektivem Fernbleiben” geprägt. Foto: ih