Edathy sagte, die Regierung hab ein Jahr lang verschenkt und sei zerstückelt. Das Sparpaket setze falsche Akzente. Höhere Spitzensteuersätze seien besser, als wieder an die zu gehen, „die eh wenig haben”, so Edathy. Kritisch blickte Edathy aber auch auf die eigene Parteil. Seit seinem Einzug in den Bundestag 1998 habe die SPD massiv Federn gelassen. Nur noch 146 Abgeordnete stelle die SPD derzeit auf Bundesebene. Er bat der Arbeitskreis, sich zunächst für Jörg Farr einzusetzen. „Legt Euch mächtig ins Zeug,” so Edathy „Farr ist der bessere Kandidat.” Zudem schwor er die Genossen ein, insgesamt für die sozialdemokratische Idee einzutreten. „Wir müssen wieder mehr werden.”
Im Gespräch kamen die 60plus-Mitglieder auf die hohe Verschuldung. Derzeit würde das Geld noch ausgegeben, in der nächsten Regierungsperiode aber, wenn die SPD wieder an der Regierung sein könnte, müsse gespart werden. Ob das bei den Menschen nicht falsch ankäme, fragte Karl-Heinz Hansing. Edathy hingegen sagte, dass die Schuldenbremse ein Muss sei. Allein im Blick auf die nächste Generation könne nicht immer wieder auf Kredite zurückgegriffen werden. Doch der Abbau des Defizites sei auch anders möglich gewesen, so Edathy, wenn der Spitzensteuersatz erhöht worden wären. Und sei es nur auf Zeit. Diese Ansicht teilten die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft SPD 60plus. Aus der Versammlung kam die Forderung, „anzufangen, an die großen Vermögen heranzugehen”. Die Mitglieder hatten bei ihrer Versammlung einige Personalien zu entscheiden. Heinz Schmidt aus Lindhorst kandidierte nicht mehr für den stellvertretenden Vorsitz und wurde zum Ehrenvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft SPD 60plus ernannt. Karl-Heinz Hansing steht der Gruppe weiterhin vor, seine Vertreter bleiben Lydia Lammermann-Henning, Jürgen Paxmann und Heinz-Gerhard Senne. Als Schriftführer ist Horst Wolter bestätigt worden. Gerhard Kording ist Pressewart. Foto: ih