Eigentlich hört es sich ganz einfach an. Hasse, Varelmann und Schaper-Gehrdes vom Kinderschutzbund Schaumburg möchten Kindern ab einem Jahr einen Paten vermitteln, der mit ihnen schöne Dinge erlebt und ihnen die eigene Wertschätzung nahe bringt. Angesprochen sind dabei zum Beispiel Kinder von Alleinerziehenden, beruflich sehr eingespannten oder sich in schwierigen Lebenssituationen befindenden Eltern. Um das zu verwirklichen gehört jedoch einiges dazu: Kompetente Mitarbeiter stehen ihrem Patenkind mehrere Jahre lang zur Seite und fördern es in der Entwicklung, so Varelmann als Projektleiterin der „Kinderaktivpaten”. Der bedeutungsvolle Dritte, wie Hasse ihn nennt, solle nicht erziehen, sondern die Freizeit gestalten. Das Patenkind solle den Alltag hinter sich lassen. Wissenschaftliche Forschungen zeigen, Menschen mit schwieriger Kindheit hätten außerhalb der Familie immer eine vertrauensvolle Person mit Vorbildfunktion gehabt, so Varelmann.
Interessierte Paten dürften jedoch kein Helfersyndrom an den Tag legen oder sich gar in Familienangelegenheiten einmischen.
„Der Dritte” müsse von der Familie des Patenkindes respektiert werden. Um das sicherzustellen wollen Varelmann, Hasse und Schaper-Gehrdes mehrere Eignungsgespräche mit den Anwärtern führen. Es werde ein langer Prozess sein, bis ein Pate als solcher anerkannt wird, so Varelmann. Das setze gute Menschenkenntnis voraus.
Durch Schulungen sollen die ehrenamtlichen Helfer an ihre Tätigkeit herangeführt werden. Für diese Kurse kooperiert die Volkshochschule Schaumburg mit dem Kinderschutzbund. Das Konzept sei so gut angekommen, dass die Fachhochschule für Sozialwesen in Hannover die wissenschaftliche Begleitung übernimmt, so Varelmann. Die Bürgerstiftung Schaumburg steuert beim Start des Projektes Geld für die notwendigen Werbemittel bei. Eine kleine Anekdote hatte die Vorsitzende Hasse dazu noch parat: Als die Damen Rudolf Krewer, stellvertretender Vorsitzender der Bürgerstiftung, ihr Konzept vorgestellt hatten, habe er nur gesagt „Ach es geht um Liebe”.
Weitere Informationen gibt der Kinderschutzbund Schaumburg unter 05721/72474. Foto: wa