Gemessen an der Leidenschaft, mit der der Leiter des Fachbereiches Versorgungstechnik bei der Sache ist, kann das noch dauern. Durch Ausbildung und Studium lernte Holz das Berufsfeld selbst von der Pike auf kennen, bevor er seine Stelle als Theorielehrer an der BBS antrat und seitdem den Wandel des Berufsbildes hautnah miterlebt hat. Wurden einst noch „Zentralheizungs- und Lüftungsbauer” und „Gas- und Wasser-Installateure” ausgebildet, sind es heute angehende „Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik”, die bei ihm die Schulbank drücken.
Vom Handwerk bis zur Elektronik reichen die Aufgaben, auf die angehende Gesellen heute vorbereitet werden müssen. „Inzwischen ist das ein Beruf mit extrem hohem intellektuellen Anspruch geworden”, sagte Holz, „ein Unterschied wie Tag und Nacht”. Deswegen setzt er auf viel Praxisbezug. Begreifen durch Anfassen lautet seine Devise, Berufsschulunterricht, findet er, muss so sein, dass Wissen immer praktisch untermauert wird, Auszubildende selbst Erfahrungen sammeln und ein Gefühl für die Dinge entwickeln. Es bringt eben mehr, den „Wasserschlag” selbst mitzuerleben, als ihn sich nur vorzustellen. Dank der Spendenbereitschaft der Hersteller entsprechen die Übungsapparaturen dem neusten Stand der Technik. Diese optimale Vorbereitung schlägt sich in den Prüfungsergebnissen nieder: Laut Holz seien die Ergebnisse der Stadthäger Berufsschüler im Landesdurchschnitt die besten und die Durchfallquote geringer. Dass der Nachwuchs heute nicht mehr leistungsbereit ist, kann er nicht bestätigen. „Die wollen alle.”
Die Frage, ob man für den Lehrberuf geboren sein muss, um darin erfolgreich zu sein, stellt sich der Berufsschullehrer durchaus selbst. Sollte es so sein, trifft das auf Holz wohl zu. Er liebt die Arbeit mit jungen Leuten: „Da kommt soviel zurück.” Viele seiner ehemaligen Lehrlinge sind nun Meister, mit denen er zusammenarbeitet. Die Früchte seiner Arbeit direkt vor Augen, gibt es dennoch etwas, dass er sich wünscht: Auf jeden Fall mehr Frauen in diesem „anspruchsvollen Ausbildungsberuf”. Die gebe es nach wie vor nur alle paar Jahre mal. Foto: nb