Letzeres aber machte nur Eindruck bei den Generationen, die früher diesen Abschluss des Erntetages erlebt und genossen haben. Heutige Kinder wussten mit den in der Asche gegarten „Erdäpfeln” nicht viel anzufangen. „Schmeckt nicht”, bekam Bürgermeister Frank Witte zu hören, als er Kostproben verteilte.
Zuvor hatten sich etliche Teilnehmer an der Brücke über den Altenhäger Bach eingefunden. In dessen Schatten war vor Jahren eine historische Waschtreppe restauriert worden. An dieser stand nun Gabriele Schäfer mit Schürze und hohen Gummistiefeln, um einen Drahtkorb voller Kartoffeln und Arbeitsgeräte zu reinigen. „Das stimmt nicht ganz”, wussten die Zuschauer Helma und Friedrich Blume aus eigenem Erleben. Zumindest einzulagernde Kartoffeln seien nie gewaschen worden: „Wohl aber die Jutesäcke.”
Begonnen hatte der Nachmittag mit einer Erntedankandacht, in der Pastor Dieter Meimbresse natürlich auch die Kartoffel in den Mittelpunkt seiner Gedanken stellte. Der Chorgemeinschaft Altenhagen II/Nienstedt steuerte unter der Leitung von Reinhard Jochim einige Lieder bei. Auf großes Interesse stieß eine Ausstellung mit 16 verschiedenen Kartoffelsorten in herbstlicher Dekoration: So viele verschiedene Arten waren im Vorfeld des Fests in den Altenhäger Gärten angebaut worden.
Gegessen wurde natürlich auch, weil helfende Hände Puffer, Salate und Suppe mit Hilfe von Kartoffeln zubereitet hatten. Und dank der örtlichen Jugendfeuerwehr stand die braune Knolle im Mittelpunkt eines Hindernisparcours, den Jan-Niklas Born am schnellsten bewältigte.
Den Höhepunkt des Tages aber lieferten auswärtige Gäste. Die Hamelner Skiffle-Connexion sorgte für Schwung, was Kistenbass, Banjo und Waschbrett hergaben. Da konnte nicht einmal ein heftiger Regenschauer mehr dem Vergnügen etwas anhaben. Foto: al